Wohnen im Container

Marcel Mild in der Wohnküche seines "Living Containers"
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Marcel Mild will ausrangierte Container bewohnbar machen - auch in Klagenfurt.

KLAGENFURT. Direkt vor der Klagenfurter Uni steht derzeit ein zwölf Meter langer Frachtcontainer. Seine Ladung ist ungewöhnlich: Eine Küche samt Esstisch, ein WC, eine Dusche, ein Waschbecken, ein Bett und mehrere Regale. Sie sind fix und fertig installiert - hier könnte man wohnen. Vorausgesetzt, man kommt mit 25 Quadratmetern Wohnfläche aus und ist was das Wohnen angeht ein eher unkomplizierter Typ.

Abfallprodukte
In der Küche des "Living Container" steht Marcel Mild. Der Gailtaler mit steirischen Wurzeln hatte die Idee, die ausrangierten Container, die ja eigentlich ein Abfallprodukt sind, so umzugestalten, dass man darin auch wohnen kann. Von der Nachfrage danach ist er selbst überrascht: "Wir hatten bereits mehr als hundert Anfragen, obwohl die Details zu unserem Projekt ja noch nicht einmal hundertprozentig fixiert sind", so Mild. Ihm schwebt vor, einen Block mit 70 Containern in der Nähe des Lakeside-Parks in die Landschaft zu stellen - fix und fertig zum Einziehen.

Auch für Ältere
Die Wohn-Container würden aber nicht nur bei Studenten oder Pendlern für Aufsehen sorgen, sondern auch bei älteren, alleinstehenden Menschen: "Sie sind von der Idee überzeugt, dass sie hier auf einer kleinen Fläche alles vorfinden, was sie zum Leben brauchen. Außerdem können die Container auch barrierefrei eingerichtet werden", sagt Mild.

Büro-Container
Die Wohn-Container lassen sich aber ebenso als Büro-Räumlichkeiten nutzen. "Wir hatten sogar schon Anfragen von Leuten, die sich für einen Wohn-Container und gleich daneben für einen Büro-Container interessieren", sagt Mild - in dieser Form würden zwei Mitarbeiter bequem Platz finden. Eine ideale Büroform also für Start-ups oder Jungunternehmer.

Zugang übers Schlafzimmer
Betritt man den Wohn-Container, so steht man erst einmal im Schlafzimmer. Eine bewusste Entscheidung, erklärt Mild: "In der Nacht, wenn man schläft, kann man ja die Vorhänge zuziehen. Und untertags, wenn man die meiste Zeit in der Wohnküche ist, hat man so einen gewissen Puffer zwischen dem Wohnraum und der Außenseite, vor der die Leute vorbeigehen." Für das Schlafzimmer gilt das selbe wie für die Küche und das abgetrennte Bad: Jeder Zentimeter wird genutzt. Stauraum findet man unter dem Bett, die Küchenfront ist vollständig mit Kästen und Laden überzogen.

Mit Styropor gedämmt
Oft gestellt wird auch die Frage der Dämmung. "Natürlich, ein blanker Metallcontainer würde überhaupt nicht dämmen. Deshalb haben wir ihn innen mit Styroporplatten gedämmt. In dem aktuellen Ausstellungsstück heizen wir mit Strom, es ist aber geplant, dass die Container einen Fernwärmeanschluss haben. Und die Dämmung ist wirklich gut: Wir haben das bei Minusgraden getestet und sind die ganze Nacht über auf 26 Grad gekommen", so Mild.

Schallschutz
Wenn wir mehrere Container neben- oder übereinander stehen haben, dann brauche man sich auch keine Gedanken über den Schallschutz machen, so der Erfinder der "Living Container": "Der Zwischenraum zwischen den Containern wird mit Zellulose-Einblasdämmung ausgefüllt."

Ab 369 Euro
Die Miete für die fix und fertig ausgestatteten Living-Container wird 369 Euro betragen - inklusive aller Betriebskosten, Internet und Nutzungsrecht für Waschraum, Aufenthaltsraum und Abstellraum. Kauft man einen "Living Container" so kommt kommt man preislich - je nach Ausstattung - auf einen Betrag ab 30.000 Euro. Innerhalb von sechs Wochen ab der Bestellung kann der Container fertig eingerichtet geliefert werden.

Start 2016
Als Startzeitpunkt für das Pilotprojekt mit 70 Containern in Klagenfurt hat man das Frühjahr 2016 eingeplant - bis dann wird endgültig feststehen, wie viele Leute sich für das Wohnen im Container begeistern können.

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