Große Apfel-Ernte in Kärnten
Apples „iPad“ gibt es nun auch in Kärnten. Was das Wundergerät kann und wofür es sich nicht eignet.
Brauchen – im engeren Sinn des Wortes – wird das „iPad“ von Hersteller Apple wohl niemand. Das dürfte Erfinder Steve Jobs aber auch nicht im Sinn gehabt haben, als er den Brettl-Computer das Licht der Welt erblicken ließ.
Vielmehr reiht das neue Kultgerät nahtlos in die Strategie von „iPod“ und „iPhone“ ein. Der Online-Experte der WOCHE, Wolfgang Klatzer, analysiert: „Mp3-Player gab es vor dem iPod und auch bevor das iPhone kam, hatte jeder bereits ein Handy.“ – Die Produkte bieten also nichts elementar Neues, und dennoch: Die Geräte von Apple erreichen binnen kürzester Zeit Kultstatus.
Nachschub ab Ende August
Dieser – bereits gewohnte – Erfolgslauf dürfte auch dem neuen „iPad“ – es ist je nach Speicherkapazität und Internet-Fähigkeit zwischen 500 und 800 Euro erhältlich – beschieden sein. Dies ließ die österreichische Markteinführung Ende letzter Woche vermuten. Die ausgelieferten Exemplare waren binnen weniger Stunden vergriffen. Apple-Jünger, die leer ausgegangen sind, müssen sich nun einige Wochen gedulden. „Ab Ende August soll es regelmäßige Lieferungen geben“, kennt Erwin Oberwinkler, Experte für Neue Medien bei Saturn, die Versorgungspläne von Hersteller Apple.
Dann können sich auch Kärntner Fans flächendeckend mit dem Tablet-PC vergnügen. Das ist es nämlich, wozu das Gerät taugt – „ein Multimedia für unterwegs“.
„Obwohl man sich Office-Pakete herunterladen kann, ist das Produkt kein Ersatz für einen Laptop“, erklärt Oberwinkler. Stattdessen gibt’s Internet, Videos, Musik, Bücher und Spiele in stylischer Verpackung.
Damit wird die strategische Stoßrichtung augenscheinlich: Apple-Gründer Steve Jobs fischt in den Gewässern bekannter japanischer Hardware-Hersteller nach neuer Klientel.
Dem „eBook-Reader“ von Sony hat das „iPad“ einiges voraus: Farbige Darstellung, einfaches Blättern mit den Fingerkuppen. Dass man Schriftgröße und Form seiner virtuellen Bibliothek anpassen kann, versteht sich von selbst.
Mit Nintendo und seiner tragbaren Spiele-Konsole „DS“ legt sich das „iPad“ auch auf mehreren Ebenen an. Sorgte Nintendos Erfolgsprodukt bei seiner Einführung vor fünf Jahren mit Touchscreen für Furore, geht das stylische High-Tech-Brett einen Schritt weiter: Statt mit einem Stift spielt man mit den Fingern, der Bewegungssensor komplettiert die „Revolution“. Namhafte Programmierer haben bereits zahllose Spielehits für Apples Baby in der Pipeline.
Wer das „iPad“ dennoch als Arbeitsgerät – abgesehen von Internet und E-Mail-Empfang – nützen möchte, wird ebenfalls bedient. „Kataloge oder Akten kann man problemlos auf das Gerät speichern“, so Oberwinkler über neu entdeckte Bedürfnisse von Business-Leuten.
Mit dem „iPhone 4“ – es ist ab heute ab 149 Euro erhältlich – ist der nächste Apple-Hit programmiert und die Geschichte vergleichbar: Sowohl bei „Orange“ als auch bei „T-Mobile“ gibt es Lieferengpässe.
iPad-Fakten:
Versionen: Das „iPad“ ist mit Speicherkapazitäten von 16 GB (499 Euro), 32 GB (599 Euro) und 64 GB (699 Euro) erhältlich. Diese Versionen sind nicht internet-tauglich. Man muss sich über Wlan ins Netz klinken.
Internet: Für die jeweiligen internet-fähigen Versionen muss man 100 Euro drauflegen. Eine Gratis-Simkarte gibt’s dazu; den Netzbetreiber kann man sich aussuchen.
Tarife: Download-Pakete gibt es – ohne Vertragsbindung – von 1 Gigabyte um fünf Euro monatlich bei Orange bis zu 15 Gigabyte um 15 Euro bei „3“ und T-Mobile. Saturn-Experte Erwin Oberwinkler rät aber zur Anmeldung des Tarifs beim bevorzugten Betreiber: „Zwar ist man gebunden, die Verträge kommen aber deutlich günstiger.“ Ein Beispiel: Bei „3“ gibt’s sechs Gigabyte um 9 Euro pro Monat.
Gerd Leitner
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