Europahaus-Direktor Germeshausen
"Die EU ist ein dynamischer Prozess"

Marc Germeshausen, Direktor des Europahauses Klagenfurt, sieht das Haus als Schnittstelle zwischen den Institutionen.  | Foto: Aleksander Sapic
  • Marc Germeshausen, Direktor des Europahauses Klagenfurt, sieht das Haus als Schnittstelle zwischen den Institutionen.
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Im Gespräch mit MeinBezirk erklärt Europahaus-Direktor Marc Germeshausen, welche Vorteile die EU in den letzten Jahrzehnten gebracht hat, wie man mit EU-Skepsis umgeht und was man sich von der Zukunft erhofft.

KÄRNTEN. Am 1. Jänner 1995, also vor genau 30 Jahren, trat Österreich der Europäischen Union bei. Etwas länger, seit 1965, besteht das Europahaus Klagenfurt, das umfangreiche europäische Bildungs- und Informationsarbeit nicht nur zugänglich macht, sondern auch den kritischen Dialog nicht scheut. Im Gespräch mit MeinBezirk erklärt Europahaus-Direktor Marc Germeshausen, was ihm das runde Jubiläum persönlich bedeutet: "Das 30-jährige Jubiläum des EU-Beitritts ist ein starkes Symbol dafür, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Gerade in Zeiten globaler Krisen und Konflikte zeigt sich, dass ein kleines Land wie Österreich nur in einem starken Verbund bestehen kann. Die Europäische Union ist in vielerlei Hinsicht zur Selbstverständlichkeit geworden - doch genau das sollte sie nicht sein."

Bedeutende Schnittstelle

In den letzten drei Jahrzehnten hat aber nicht nur der Staatenbund einige Änderungen vollzogen, sondern auch das Europahaus selbst. Während noch vor dem EU-Beitritt der Fokus  auf Aufklärung und Information rund um die EU-Mitgliedschaft gelegt wurde, steht heute die  Jugendarbeit im Mittelpunkt. "Unsere Arbeit hat sich stetig weiterentwickelt und sich den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. Wir verstehen uns nicht als "Sprachrohr" der EU, sondern als Schnittstelle zwischen Bürgern und Institutionen", so Germeshausen.

EU-Skepsis

Daher ist auch die EU-Skepsis, die in Teilen der Bevölkerung vorherrscht, ein Thema, das immer wieder angesprochen wird. "Wir hören zu, nehmen Themen und Sorgen ernst, bereiten sie auf und spiegeln sie auch an die Europäische Kommission zurück. Nicht selten teilen wir selbst einzelne kritische Perspektiven, denn die EU ist kein fertiges Endprodukt, sondern ein dynamischer Prozess", so der Europahaus-Direktor und ergänzt, dass die öffentliche Wahrnehmung der EU oft zu einseitig geprägt sei.

Vorteile für Kärnten

Trotzdem hat der EU-Beitritt auch greifbare Vorteile mit sich gebracht. Kärnten konnte seit seinem EU-Beitritt mehrere Milliarden Euro für die Umsetzung zahlreicher Projekte und Förderungsprogramme lukrieren. Dazu zählen etwa der Europäische Sozialfonds, die INTERREG oder das Erasmus Plus. "Als Grenzregion profitieren wir zudem konkret von der engen Zusammenarbeit mit Slowenien und Norditalien", so Germeshausen.

Zukunft

Für die Zukunft erhofft sich der Europahaus-Direktor, dass vor allem junge Menschen die vielen Chancen der EU aktiv nutzen - sei es etwa durch Programme wie Erasmus Plus, dem Europäischen Solidaritätskorps oder per Interrail. "Darüber hinaus wünsche ich mir, dass die EU ein friedliches, solidarisches und weltoffenes Projekt bleibt, an dem Vielfalt und Zusammenhalt geschätzt wird", betont Germeshausen.

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