Brasilianische Kampfkunst Capoeira hält in Klagenfurt Einzug

KLAGENFURT (vep). Capoeira – das ist Kampf, Tanz und Akrobatik für Körper und Geist, gepaart mit Teamgeist, Respekt und rhythmischer Musik. In Kärnten respektive Klagenfurt ist die brasilianische Kampfkunst bzw. Kampftanz noch nicht so verbreitet. Das wollen die Klagenfurterin Stefanie Geiger und ihr Mann Sandro Flix Dos Santos mit ihrem Capoeira-Verein ändern: Gemeinsam haben sie ein großes Erasmus+ Jugend in Aktion Projekt auf die Beine gestellt, das auch Interessierten, die noch nie mit Capoeira in Berühung gekommen sind, Einblicke in diese Kunst der Körperbeherrschung bietet.

Erasmus+ Projekt zum internationalen Austausch

„United Colors of Capoeira Europe“ ist der Titel des Projektes, das drei Monate dauert und vom Land Kärnten sowie weiteren Partnern unterstützt wird. "Es ist ein internationals Jugendprojekt, das die Wertschätzung für kulturelle Vielfalt und Gemeinschaftssinn stärken soll", erklärt Geiger, "es fördert Toleranz und stärkt damit den sozialen Zusammenhalt der Europäischen Union."
In vielen osteuropäischen Ländern ist Capoeira mittlerweile weit verbreitet und es gibt große Veranstaltungen. "Allerdings haben viele Jugendliche dort aus finanziellen oder gesellschaftlichen Gründen nicht die Möglichkeit, sich international auszutauschen. Deshalb wollen wir ihnen diese Plattform bieten und gleichzeitig Capoeira in Kärnten ein wenig bekannter machen", erklärt Geiger weiter.

Im Mittelpunkt der Projektwoche steht Capoeira. Non-formale Lernmethoden bei Workshops, Trainings und allgemeiner Austausch zu den Themen Sport, Musik, Kultur und „equity“ und Freundschaft stehen am Tagesplan. Als verbindende Elemente zwischen den Jugendlichen verschiedener kultureller Herkunft kommen vor allem Sport aber auch mediale, kreative und andere informelle Lernmethoden zum Einsatz.
"Gemeinsames Training und Spielen von Capoeira soll Vorurteile abbauen, Wertschätzung nachhaltig fördern und Kulturen verbinden. Wir werden die Jugendlichen auch für Themen wie Demokratie, Freundschaft und Solidarität sensibilisieren. Informelle Lernmethoden sollen die Kompetenzen und Qualifikationen der Jugendlichen erweitern und Lernfelder aufzeigen", so Geiger und Dos Santos.

Ab 14. August dreht sich in Klagenfurt alles um Capoeira

In Klagenfurt wird dieses Projekt für die Öffentlichkeit besonders von 14. bis 20. August spür- und erlebbar, wenn hier die Woche des internationalen Austausches mit 60 teilnehmenden Jugendlichen aus vielen verschiedenen Ländern stattfindet. Gestartet wird mit einem interkulturellen Abend am Mittwoch, 15. August, im Schloss Ehrental. Dort sind auch die Jugendlichen während des Austausches untergebracht.

Capoeira-Flashmob in der Stadt am 16. August

Eine große Show wollen die Teilnehmer des Projektes am Donnerstag in der Innenstadt von Klagenfurt, am Alten Platz, zeigen: Dort veranstalten sie um 17 Uhr einen Flashmob.

Capoeira-Training im Europapark am 17. August

Wer dadurch Lust bekommt, sich selbst einmal im Capoeira zu versuchen, kann das dann am Freitag, 17. August, tun: Dann findet im Europapark um 15 Uhr unter freiem Himmel ein Capoeira-Training für alle Interessierten statt.

Capoeira-Festival als Höhepunkt am 18. August

Höhepunkt ist das Capoeira-Festival am18. August ab 16 Uhr auf dem Gelände des Schlosses Ehrental – dort zeigen die Jugendlichen ihr Können, auch einen Maculelé - einen Kampftanz mit Stöcken - wird es geben. Das alles zu den Klängen brasilianischer Live-Musik. "Auch Trainings werden üblicherweise mit Live-Musik begleitet. Positiver Nebeneffekt: Man lernt mit der Zeit auch ein wenig, die Instrumente zu spielen", schmunzelt Geiger.

"Capoeira schärft viele Sinne gleichzeitig"

Sie und ihr Mann bieten in Klagenfurt mit ihrem Capoeira-Verein auch Kurse im Fitnesscenter 4P an. "In erster Linie werden Jugendliche damit angesprochen. Aber es ist für viele Altersklassen ein Gewinn, denn Capoeira schärft viele Sinne gleichzeitig", sagt Dos Santos. "Gearbeitet wird mit dem ganzen Körper und sowohl Relfexe als auch Rhythmusgefühl werden geschärft." Gleichzeitig sei es eine geistige Herausforderung. "Und man lernt nebenbei die portugisische bzw. brasilianische Sprache", ergänzt Geiger.