"Vielleicht holen wir jetzt unsere Hochzeitsreise nach"

Jetzt sagen sie ihrem Pumpe und ihren Gästen endgültig Adieu: Aloisia und Christian Fischer | Foto: Kleine Zeitung/Markus Traussnig
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  • Jetzt sagen sie ihrem Pumpe und ihren Gästen endgültig Adieu: Aloisia und Christian Fischer
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KLAGENFURT (vep). Wenn Christian und Aloisia Fischer 37 Jahre Pumpe in einem Satz beschreiben, klingt das so: "Es war viel Arbeit, aber eine schöne. Vor allem im Hinblick auf die vielen positiven Rückmeldungen der Gäste." Nun ist es soweit, morgen, 31. 12. 2017, geht das Wirte-Ehepaar in den wohlverdienten Ruhestand. Seit dem 1. Jänner 1980 haben die beiden das Gasthaus zum Großglockner, wie der Pumpe eigentlich heißt, erfolgreich geführt – und dabei auf vieles verzichtet. "Wir waren von Anfang an der Überzeugung, dass immer jemand von uns beim Pumpe anwesend sein muss", sagt Christian Fischer. Und: "Natürlich hat das Familienleben darunter gelitten." Doch Aloisia Fischer hat es mit ihrem Organisationstalent immer geschafft, dass die beiden Söhne nicht zu kurz kommen. "Sie musste aber leider oft alleine mit ihnen in den Urlaub fahren, als sie noch klein waren. Und auch das ist damals nur möglich gewesen, da wir mit Maria an der Theke eine große Hilfe hatten", sagt Christian Fischer.

Vom Standesamt ins Gasthaus

Die beiden selbst haben immer zurückgesteckt. "Wir haben nicht einmal eine Hochzeitsreise gemacht", erinnert sich Aloisia. An einem Samstag, den 17. Mai 1980, haben die beiden geheiratet. "Und am Montag sind wir schon wieder im Betrieb gestanden." Vielleicht holen sie das nun nach, schmunzeln die beiden.
Es könnte sein, dass die Reise dann Richtung Großbritannien geht, denn: "Ich arbeite sehr gerne im Garten und würde mir gerne einmal englische Gärten anschauen", verrät Aloisia.

Gesundheit und Familie haben nun Vorrang

Doch zunächst, wenn beide nun in den Ruhestand gehen, steht eines im Vordergrund: "Wir werden versuchen, seelisch und körperlich zur Ruhe zu kommen, damit wir die Zeit nach dem Pumpe auch wirklich genießen können", sagt Aloisia. Mit Therapien und Kuren werden sie sozusagen einen gesundheitlichen Neustart machen, denn die Arbeit hat Spuren hinterlassen. "Und die Familie, die Verwandten und Freunde werden nun im Vordergrund stehen. Jetzt haben wir Zeit, sie heimzusuchen", lacht Christian Fischer.
Aber auch seinem Hobby, der Modelleisenbahn, kann er sich nun widmen. Und: Dem Radfahren. Auch eine Reise in seine Heimat möchte der scheidende Pumpe-Chef dann unternehmen. "Ins Riesengebirge an der nördichen Grenze der Tschechei zu Polen, ich bin ja Sudetendeutscher. Einmal war ich bereits mit meinem Vater dort." Und Aloisia? "Ich bin ein naturverbundener Mensch, ich werde vor allem viel wandern, mit dem Hund spazieren gehen und garteln", sagt Aloisia.
Und: Die gelernte Köchin freut sich auf die Planung ihrer neuen Küche. "Das werden wir auch recht bald angehen", sagt sie.

"Müssen natürlich an Beziehung arbeiten"

Die beiden sind sich bewusst, dass nun auch auf ihre Beziehung eine große Herausforderung zukommt. "Bis dato haben wir eine Wochenende-Ehe geführt, jetzt werden wir plötzlich viel gemeinsame Zeit verbringen. Uns ist das bewusst und wir werden daran arbeiten", sagt Christian Fischer.

"Werden die Gäste vermissen"

Am meisten vermissen werden die beiden die Arbeit mit den Gästen. "Wir hatten ein so tolles Verhältnis zwischen Wirt und Gast, es gab so viele schöne Momente", sagt Aloisia. Auch Christian erzählt: "In der langen Zeit erfährt man so viel über die Familie seiner Gäste, sieht ihre Kinder und Enkelkinder aufwachsen. Auch das ehrliche und herzliche  ,Danke' der Gäste, wenn wir Feste gemacht haben, hat uns immer sehr berührt."
Gar nicht vermissen hingegen werden sie die Probleme, die ein Unternehmen so mit sich bringt. "Vor allem die Bürokratie, es macht heute keinen Spaß mehr, Unternehmer zu sein", ärgert sich Christian Fischer. In Erinnerung wird ihm auch sicher der Küchenbrand bleiben. "Das, und die Räumungsklage bei der Verlassenschaftsverhandlung des verstorbenen Hausbesitzers Anton Leiler waren für uns die schlimmsten Erlebnisse in unserer Betriebsgeschichte."
Und das Fazit? "Wir würden es noch einmal machen, den Pumpe noch einmal führen, aber anders organisieren, sodass nicht immer beide da sind – obwohl wir wissen, dass genau das unseren Erfolg ausgemacht hat", sind sich beide einig.

Fast Friseurin und Lehrer statt Wirte

Ein kleines Detail zum Abschluss: Fast wären Aloisia und  Christian Fischer gar nie die Pumpe-Wirte geworden. "Ich wollte eigentlich Friseurin werden, habe mich dann aber doch für eine Kochlehre entschieden, weil ich mir da bessere Berufschancen ausgerechnet habe", sagt Aloisia. "Ich wollte Berufsschul- oder Hotelfachschullehrer werden. Den Pumpe hätte  mein großer Bruder übernehmen sollen", verrät Christian.
Viele Pumpe-Gäste sind sicher dankbar, dass es bei beiden doch anders kam. Und von diesen möchten sich die Fischers nun verabschieden: "Wir möchten uns bei allen herzlich für die langjährige Treue bedanken. Viele Menschen werden uns immer in Erinnerung bleiben. Und wir hoffen, dass für unsere Gäste das Wohnzimmer so erhalten bleibt, wie sie es bei uns erlebt haben."

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