"Man kann alles verkaufen!"
Flohmärkte boomen und auch die Kundschaft hat sich gewandelt - weiß Christian Spendl vom Hallenflohmarkt in der Ebentaler Straße.
ST. PETER. Entrümpeln befreit. Und wenn man mit dem, was man ohnehin nicht braucht, auch noch "ein paar Euro" machen kann, umso besser. "Man kann alles verkaufen und darf nicht frustriert sein: Es gibt keine falsche Ware, sondern nur den falschen Kunden. Und jeder Topf findet seinen Deckel", weiß Flohmarkt-Kenner Christian Spendl aus Klagenfurt.
Der gebürtige Steirer betreibt seit mittlerweile acht Jahren "Christians Hallenflohmarkt", die Flohmarkt-Halle in der Ebentaler Straße. Der Vorteil eines Flohmarkts in der Halle liegt auf der Hand: Man muss den Stand nicht wegräumen, sondern deckt ihn einfach zu.
Und ab sofort wird auch draußen vor der Halle getandelt, für Verköstigung ist ebenfalls gesorgt.
Handeln gehört dazu
Flohmärkte boomen, weiß der 59-Jährige: "Es gibt bei uns sehr viele Sammler, die Ausschau nach schönen Antiquitäten, Münzen oder auch Lampenschirmen und Kaffeemühlen halten. Manche finden so viel, dass sie es der Gattin daheim gar nicht sagen und das Gekaufte verstecken."
Der Flohmarkt-Besuch ist für viele auch eine Art Spiel, eine Herausforderung: "Handeln gehört dazu. Einigen Kunden geht es darum: Wie kann ich den Verkäufer ,überlupfen'?"
Und zum Verkaufen gehört mehr als nur den Stand aufbauen. Der Verkäufer macht den Ausgangspreis und das bedeutet viel Recherche-Arbeit.
Hobby: Mineralien
Spendl selbst ist natürlich auch mit einem Stand vertreten. Wie man zu so viel Ware kommt? "Irgendwann tragen dir Freunde und Verwandte Sachen einfach zu. Ich selbst sammle nur noch Mineralien, sonst kommt zu viel zusammen." 5.000 Stück Mineralien zählt seine Sammlung. Das hat auch etwas mit seinem früheren Beruf zu tun. Der gelernte Lackierer war Berufstaucher (in Lybien) und später im Tunnelbau tätig.
Man kommt unter Leute
Im Laufe der Jahre hat sich die Kundschaft verändert, so Spendl. Vor allem das Alter, die Hauptgruppe ist zwischen 25 und 40 Jahre alt. "Junge kaufen gerne alte Möbel und basteln sich damit ihre Einrichtung zusammen."
Für Spendl ist der Hallenflohmarkt eine große Gemeinschaft, die familiäre Atmosphäre unter den Standlern fällt sofort auf. "Ältere Aussteller haben hier die Möglichkeit, unter Leute zu kommen. Wir kochen oft zusammen, feiern Geburtstage."
Gibt es auch etwas, das man in der Flohmarkthalle in St. Peter nicht bekommt? "Ich schaue genau, dass keine NS-Utensilien oder Waffen angeboten werden. Dazu gibt es regelmäßige Überprüfungen."
Für Flohmarkt-Muffel hat Spendl übrigens auch ein Angebot. Er führt auch Hausräumungen durch und hinterlässt es besenrein.
Samstag, Sonntag und Feiertag von 7 bis 16 Uhr.
Hallenflohmarkt auf ca. 1.400 Quadratmeter, 53 Plätze (derzeit ca. 40 belegt).
Ab sofort auch Außenflohmarkt.
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