Forschung

Big Bang Theory in Maria Gugging

MARIA GUGGING. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Wissenschafter forschen? Die beliebte Fernsehserie "The Big Bang Theory" kennt wohl jeder.  Doch was sagen die Forscher am Institute of Science and Technology – Austria dazu? Wir haben die echten Stars am IST-A gefunden und über die Fernsehserie befragt.

Sheldon Cooper
Mikhail Lemeschko, Professor Theoretische atomare, molekulare und optische Physik, befasst sich mit stark interagierenden Systemen aus ultrakalten Atomen, Molekülen und Ionen und hat mit seiner Theorie des Quasipartikels Angulon für Aufsehen gesorgt: „Es ist ziemlich viel Wahres an der Show, sie basiert schon auf einem typischen Physiker-Umfeld. Ich bin nicht sicher, ob es eine Person wie Dr. Sheldon Cooper wirklich gibt. Aber ich weiß: Teile seiner schrulligen Persönlichkeit finden sich in vielen Physikern wieder.“

Leonard Hofstadter
Georgios Katsaros sucht nach neuen Konzepten, die die Informationsverarbeitung nach völlig anderen Prinzipien ermöglichen. Der Professor arbeitet wie Leonard Hofstadter in Big Bang Theory im Reinraum, dort wird seine Forschung Grundlagen zur Entwicklung des Quantencomputers bringen. Über Big Bang Theory: „Ich sehe gerne Big Bang Theory! Ich finde es sehr realistisch! Die Folge, in der Leonard und Wolowitz den Reinraum verunreinigen, ist allerdings nicht realistisch. So was würde bei uns nicht passieren.“

Amy Farrah Fowler
Postdoc / Neurowissenschafterin Nicole Amberg untersucht die Entwicklung der Großhirnrinde: "Was mich mit Amy verbindet? Die Liebe zur Biowissenschaft und das Tragen einer Brille. Was mich von ihr unterscheidet: Ich bin nicht so altbacken wie sie.“

Bernadette Rostenowski
PhD-Studentin (Fortbewegung von Immunzellen) Aglaja Kopf: „Ich kann mich mit Bernadette identifizieren, da ich die noch "kleinere" Form der Mikrobiologie - die Molekularbiologie - studiert habe und eine genauso schlechte Lügnerin bin. Um mir mein Studium zu finanzieren, habe ich auch die verquersten Jobs gemacht: u.a. als Kellnerin. Neben der ähnlichen Körpergröße verbindet uns der Umstand, dass auch ich während meines Doktorats mein erstes Kind erwarte - allerdings nicht von einem Raumfahrtingenieur, sondern von einem Wirtschaftsprüfer.“

Sheldon Cooper
Mathematik-Professor Tim Browning forscht im Bereich der ganzen Zahlen am IST Austria und kann daher der Erklärung von Sheldon Cooper viel abgewinnen: "73 ist die 21. Primzahl, ihre Spiegelzahl – 37 – die 12. Primzahl. Deren Spiegelzahl (21) ist das Produkt der Multiplikation von – haltet euch fest – 7 und 3."
Browning: "Primzahlen faszinieren den Menschen seit fast 2.000 Jahren und es ist vielleicht überraschend, dass jeden Tag neue Fakten über sie entdeckt werden. Die Zahl 73 genießt einige bemerkenswerte Eigenschaften, die unseren ästhetischen Sinn für Symmetrie ansprechen, und es ist großartig, dass zwei Mathematiker nun gezeigt haben, dass die Zahl 73 die einzige "Sheldon prime" ist. Ein Großteil der Arbeit in meiner Forschungsgruppe basiert auf einer ähnlichen Suche nach schönen Beziehungen zwischen den ganzen Zahlen; wie der berühmte englische Mathematiker Hardy einmal sagte: Es gibt keinen festen Platz auf der Welt für hässliche Mathematik!"