Museum Gugging
Tschirtner von Kopf bis Fuß
Bisher größte Personale des Gugginger Künstlers zu sehen
MARIA GUGGING (pa). Nach Ausstellungen zu August Walla und Johann Hauser zeigt das museum gugging unter dem Titel „oswald tschirtner.! das ganze beruht auf gleichgewicht“ bis 27. September 2020 die dritte große Personale in der Geschichte des Museums. Die 260 Werke spannen den Bogen von Klein- zu Großformaten und spiegeln seine sehr unterschiedlichen Schaffensperioden und Facetten eines der erfolgreichsten Gugginger Künstler wieder. Am 24. Mai 2020 – dem 100. Geburtstag des Gugginger Künstlers – ist ein großes Fest in Maria Gugging geplant.„Oswald Tschirtners Weg zum Künstler war nicht vorgezeichnet. Gleichzeitig war er bis ins hohe Alter in der Lage, Neues zu entwickeln“, erklärt Johann Feilacher, künstlerischer Leiter des museums gugging und Kurator der Ausstellung. „Darüber hinaus ist kaum ein Künstler mit Gugging so verbunden: In französischer Kriegsgefangenenschaft im Zweiten Weltkrieg psychisch erkrankt, war er fünf Jahrzehnte in Gugging, zunächst in der N. Ö. Landes-Heil- und Pflegeanstalt und dann über zwei Jahrzehnte im Haus der Künstler, wo ich ihn auch betreuen durfte“, so Feilacher.
„Mit seinem geschlechtslosen Kopffüßler lehrt uns Oswald Tschirtner die Konzentration auf das Wesentliche und zeigte zugleich, wie er sich fühlte“, so Feilacher weiter. „Er zeichnete immer auf Aufforderung und erledigte den Auftrag möglichst schnell. Seine Religiosität – er wollte eigentlich Priester werden – gab ihm Halt. Der Ausstellungstitel ‚das ganze beruht auf gleichgewicht‘ ist der Titel von zwei Zeichnungen. Auf der einen Seite war es ihm nicht wichtig, was andere Menschen über ihn und seine Kunst dachten. Auf der anderen Seite war der Frieden mit seiner Umwelt sein höchstes Ziel.“
Zahlreiche Veranstaltungen wie Fokusführungen, der Gugginger Guglhupf, die offene Kreativwerkstatt oder Eltern-Kind-Kreativ begleiten die Ausstellung, die in nur 34 Minuten von Wien Heiligenstadt bequem öffentlich erreichbar ist. Begleitet wird die Sonderschau des Weiteren von einem 468 Seiten starken Ausstellungskatalog mit Beiträgen von Nina Ansperger, Johann Feilacher, Maria Höger, Nina Katschnig und Lisa Windischbauer, der all seine Facetten als Zeitgenosse und Künstler beleuchtet.
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