105 Jahre: Ein reichhaltiges Leben
Viele Entbehrungen prägten das Leben von Elisabeth Zillhammer.
KLOSTERNEUBURG. "Am 20. März 1913 erblickte Elisabeth Zillhammer in Kritzendorf als Tochter einer Arbeiterfamilie das Licht der Welt", erzählt der Neffe der mittlerweile 105-Jährigen, Kurt Burger. Das Ende der Monarchie unter Kaiser Franz Josef warf schon seine Schatten voraus.
Schwere Jahre
Einfach war das Leben der gebürtigen Kritzendorferin nicht. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter musste Elisabeth mit 4 Jahren zu ihrer Großmutter nach Absdorf ziehen. "Ihr Wunsch nach einer Schneiderinnen-Lehre blieb ihr in der unruhigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg verwehrt", meint Burger. Zillhammer heiratete 1934, in jenem Jahr, in dem sich mit den Februarkämpfen ein neuerlicher politischer und wirtschaftlicher Umbruch ankündigte. Hohe Inflation und große Arbeitslosigkeit bescherten dem jung vermählten Paar harte Zeiten. 1944 konnten sich die Beiden endlich eine größere Wohnung in Wien-Meidling leisten, doch der Krieg rückte immer näher ins Stadtgebiet von Wien. Nur 9 Monate später wurde ihr Wohnhaus durch Luftangriffe zerstört. "Als Bombenopfer bekamen sie nach Ende des zweiten Weltkrieges von der Stadt Wien eine Untermiet-Wohnung in Wien-Fünfhaus zugeteilt", erzählt Burger über das Leben seiner Tante. Nachdem ihr Vater und seine neue Frau starben zogen die Beiden nach Höflein.
Garten und Reisen
In den folgenden Jahren kehrte schlussendlich ein wenig Ruhe in das Leben von Elisabeth Zillhammer ein. Der Wunsch nach eigenen Kindern blieb ihr zwar zeitlebens verwehrt, dafür kümmerte sie sich liebevoll um die Kinder aus Familie und Nachbarschaft. Ihre große Leidenschaft war ihr Garten und das Reisen. Seit 2013 wohnt sie nun im Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Brüder. Auf die Frage nach dem Geheimnis ihres hohen Alters antwortet sie: immer viel gearbeitet, mäßig gegessen, gelegentlich ein Gläschen Wein getrunken und aus jeder Situation das Beste gemacht.
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