Galgenfrist geht bis Freitag
Weil seine Wohnung zu feucht ist, verbieten Ärzte dem 60-jährigen Josef Novacek die Rückkehr dorthin. Seine Frau ist verzweifelt: „Mein Mann ist zu jung für ein Heim – und was wird dann aus mir?“
KLOSTERNEUBURG (cog). Susanne Novacek bekommt wässrige Augen, wenn sie in hastigen Worten ihre Geschichte erzählt. Seit drei Jahren wohnt sie mit ihrem Mann Josef in einer 40-Quadratmeter-Wohnung in der Agnesstraße. In einer Wohnung, die den asthmakranken Pensionisten krank gemacht hat.
Seit Anfang November liegt er mittlerweile im Krankenhaus. „Diesen Freitag wird er entlassen, er darf aber nicht in unsere Wohnung, weil die seiner Gesundheit schadet“, ist Susanne Novacek verzweifelt. „Wenn ich bis dorthin keine andere Wohnung gefunden habe, kommt mein Josef ins Heim.“ Das wäre ein finanzielles Desaster, sorgt sich die Hausfrau Susanne auch um ihre eigene Existenz: „Ich habe kein eigenes Einkommen, weil ich meinen Mann nicht alleine lassen und darum nicht arbeiten kann.“
Ausweglose Situation
348 Euro zahlt das Ehepaar für die Wohnung in der Agnesstraße. Ein entsprechend günstiges Ersatzquartier konnte Susanne Novacek in den letzten Tagen, in denen sie zwischen Krankenhaus und möglichen Mietwohnungen hin- und hergehetzt ist, nicht auftreiben: „Die Wohnungen sind allesamt zu teuer und nicht leistbar für mich.“
Susanne Novacek und ihr Mann hoffen jetzt auf ein Vorweihnachtswunder: „Vielleicht liest jemand in der Zeitung von unserer Situation und kann uns helfen. Wir brauchen nicht viel: Fließendes Wasser wäre gut und eine Miete von maximal 400 Euro. Mehr können wir uns nicht leisten.“
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