Maria Gugging: 15-Jährige sah rot
Jugendliche übte sich als Messerwerferin, Zielscheibe: ein Heimbetreuer
KLOSTERNEUBURG (mr). Der Arbeitskreis Noah betreut im Auftrag des Wiener Amtes für Jugend und Familie auffällige Jugendliche, u.a. auch in Maria Gugging.
Ein besonderes Sorgenkind ist ein wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung und Diebstahl angeklagtes 15-jähriges Mädchen.
Wutausbrüche
Die in Maria Gugging untergebrachte Jugendliche war im vergangenen Sommer gleichsam "auf Urlaub" in einem anderen Heim im Mostviertel. Als um Mitternacht keine Ruhe war, schritt ein Erzieher ein, auf den sie zunächst ein Glas warf, dann in die Küche stürmte, mehrere Messer holte und diese aus kurzer Distanz gegen den Betreuer warf. Das Ergebnis: Muskeldurchtrennung am kleinen Finger.
Bei einem weiteren Wutausbruch büßte eine Betreuerin ein Büschel Haare ein.
Auch bei einem Einbruchsdiebstahl im Heim war sie dabei. Die Beute: neben Gaspistole und Dolch eine sogleich verzehrte Flasche Whiskey.
Zur Sprache kamen ihre triste Kindheit, fehlender familiärer Rückhalt, selbst von Missbrauch war die Rede.
Die moderate Strafe: drei Monate zur Bewährung. Jugendrichter Franz Furtner in der Urteilsbegründung: "Das war der letzte Warnschuss!" Rechtskräftig.
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