Segnung des renovierten Meynertkreuzes
Am 1. 10. konnte der im Oktober vergangen Jahres restaurierte Christuskorpus am Meynertkreuz durch HW Herrn Pfarrer Reinhard gesegnet werden.
KLOSTERNEUBURG. Nach seiner Begrüßung brachte Präsident STR. a. D. Dr. Rüdiger Wozak seine Freude zum Ausdruck, dass nach der Corona bedingten Durststrecke, es endlich wieder gefeiert werden kann. Wohl wurde während dieser Zeit das Renovierungsprogramm erfüllt, so u. a. 2020 die Kapelle unter der Gertrudskirche, die Abschiedskapelle am Ölberg und das Meynertkreuz. Alle diese Vorhaben wurden aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden von Privaten und tatkräftiger Unterstützung durch die Stadt Klosterneuburg finanziert, wofür er recht herzlich seinen Dank aussprach.
Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager würdigte in seiner Ansprache die Tätigkeit des Vereines. Er betonte, dass durch dessen Arbeit besonders auf die Qualität der Restaurierungen Bedacht genommen werde. Damit könne unbürokratisch unser wertvolles Kulturgut erhalten werden. Er erinnerte auch daran, dass Meynert eine hervorragende Kapazität auf dem Gebiet der medizinischen Forschung gewesen war. Heute kann sich Klosterneuburg auch glücklich schätzen, dass wieder auf höchstem Niveau wissenschaftliche Forschung auf durch die ISTA in Maria Gugging in Klosterneuburg zu Hause wäre.
Das Meynert Kreuz ist vom Verschönerungsverein Klosterneuburg bereits mehrfach restauriert worden, u. a. nach Wiederauffinden anlässlich eines Diebstahles. Obwohl bereits 2012 dieses Kleindenkmal neuerlich restauriert worden war, musste wiederum saniert werden. Durch starke Witterungseiflüsse war besonders der untere Teil der Statue stark in Mitleidenschaft geraten, sodass die Figur Christi in der Werkstätte aufwändig restauriert werden musste. Der Corpus wurde auch zum Schutze vor Wind und Wetter mit einem resistenten Überzug versehen. Nebenbei wurden auch das Kreuz selbst, das Blechdach und der Anbetungsschemel neu gestrichen. Neben der Tafel, die an Univ. Prof. Meynert erinnern soll, befinden sich auch noch Inschriften aus dem Johannesevangelium und eine Lobpreisung der Gottesmutter Maria.
Dieses für seine Zeit typische Denkmal ist eigentlich ein schlichtes Holzkreuz mit einem Blechdach, darunter der leidende Erlöser. Es wurde im Jahre 1892 anlässlich des Todes eines zu seiner Zeit wissenschaftlich führenden Neurologen Hofrat Dr. Theodor Meynert von seiner Witwe Natalie geb. Freiin von Grimschitz noch in seinem Todesjahr errichtet. Meynert wurde 1833 in Dresden geboren, übersiedelte in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Wien, studierte an der Univ. Wien, wo er auch seine Lehrtätigkeit aufnahm. Ab 1870 Univ. Prof. entdeckte er im menschlichen Gehirn den sog. Nucleus Basalis (auch Meynert Kern), der bei der Altzheimer Erkrankung eine wichtige Rolle spielt. Meynert war auch Lehrer von Sigmund Freud. Zu seinem Gedächtnis wurde in Wien und Klosterneuburg, er bewohnte Leopoldstrasse 62, eine Gasse benannt.
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