AKH spart bei Ärzten: „Wir sind am Limit!“

- Schlägt Alarm: Betriebsrat Thomas Szekeres kritisiert die Kürzung von 74 Vollzeit-Stellen.
- hochgeladen von Redaktion Wiener Bezirkszeitung Archiv 01
Direktor Wolfgang Schütz will 74 Stellen kürzen. Das Personal verzweifelt.
Mehr Leistung mit weniger Ärzten: diesen gordischen Knoten will Wolfgang Schütz, Direktor der Medizinischen Universität Wien, derzeit lösen. Gemeinsam mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) managt er das Allgemeine Krankenhaus Wien (AKH), er stellt das medizinische Personal.
„Unrealistisch“, kritisiert Thomas Szekeres, Vorsitzender des Ärzte-Betriebsrates, die Pläne des Direktors. Bis Ende 2013 werden 74 Vollzeit-Stellen nicht mehr nachbesetzt. „Die Ärzte arbeiten jetzt schon am Limit. Die Grenze ist erreicht.“
Überlastete Ärzte
Besonders dramatisch soll demnach die Situation in der plastischen Chirurgie sein. „Die Kollegen sind durch die nicht nachbesetzten Stellen chronisch überlastet“, so Szekeres.
Besserung ist jedenfalls keine in Sicht: Die Medizinische Universität Wien wird 2012 voraussichtlich ein Minus von 12 Millionen Euro bilanzieren. Die Stadt Wien und der Bund verhandeln derzeit über die finanzielle Zukunft des Krankenhauses. Der Bund will weniger zahlen, die Stadt beharrt auf einem ausgehandelten Schlüssel, der bis 2015 gilt.
Zur Sache:
Verwaltung: Das Allgemeine Krankenhaus (AKH) in Wien wird gemeinsam verwaltet von der Gemeinde Wien, dem Krankenanstaltenverbund (KAV), dem Wiener Gesundheitsfonds und der Medizinischen Universität Wien, und damit auch vom Wissenschaftsministerium.
Betriebskosten: 2011 betrugen diese 1,03 Mrd. Euro. Die Stadt Wien bestreitet davon zwei Drittel, das Wissenschaftsministerium den Rest.
Personal: Derzeit arbeiten 8.990 Personen im AKH, davon sind 1.571 Ärzte.
Leistung: 2010 wurden im AKH insgesamt 46.361 Operationen durchgeführt. Stationäre Aufnahmen gab es 103.600 mit 649.749 Pflegetagen. Insgesamt gibt es 2.134 Betten.
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