Bauern kämpfen: "Wenn mein Sohn nicht wär, hätt' ich schon aufgehört"
Heimische Bauern kämpfen ums Überleben. Neben Milch auch Schweinebauern von Preisverfall betroffen.
KLOSTERNEUBURG (red.) Die Landwirtschaft wirft momentan alles in die Schlacht, was sie hat. Auf überregionaler Ebene wird versucht, die Krise der Milchbauern zu überwinden. Der Bauernbund tingelt mit "A guate Jausn"-Schildern durch die Region und richtet einen Appell an die Konsumenten: Kauft österreichische, wenn möglich regionale Produkte.
Weniger Geld, mehr Arbeit
Doch neben dem Milch- macht auch der Schweinepreis heimischen Landwirten zu schaffen. Obwohl Bauer Johann Fanta das Fleisch seiner am Hof geschlachteten Kühe und Schafe ausschließlich in der gleichnamigen Buschenschank verkauft, ist auch er von diesen Preisen teilweise betroffen. So erzählt er: "Ich habe den Familienbetrieb seit 1982, mein Sohn Daniel wird den Betrieb einmal übernehmen, aber es ist schwierig. Wir bekommen jährlich Ausgleichszahlungen, aber die werden immer weniger." Ausgleichszahlungen sind von der Europäischen Union geregelt und werden an die Bauern ausgezahlt, da sie früher in Zeiten vor der EU mehr Geld für ihre Produkte bekommen haben. Ein weiteres Problem in der Sicht von Fanta ist, die "Registrierkassa. Das ich die wieder hineinbekomme, muss ich ein Jahr lang 'gratis' arbeiten. Auch deswegen haben die Bauern teilweise zugesperrt."
Doch "ich will nicht nur meckern, wir haben's in Kierling ganz gut, denn wir können unser Fleisch besser vermarkten, da wir die Stadtnähe haben. Almbetriebe haben es da schon viel schwieriger."
Positive Einstellung
"Wenn mein Sohn nicht wär, hätt' ich schon lang aufgehört", so Johann Fanta. Sohn Daniel, 21 Jahre jung, ist positiv eingestellt. "Ich werd' auf jeden Fall alles so weiter führen wie bisher. Ich glaub' es kommen wieder bessere Zeiten. Momentan haben wir ja Felderwirtschaft, Weinbau und Mutterkuhhaltung, das wird schon."
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