Sensation: Riesenviren in Kläranlage entdeckt
Entdeckung der Klosneuviren begeistert die Welt der Mikrobiologen
KLOSTERNEUBURG (ks). Fürchten muss man sich vor den Riesenviren aus der Klosterneuburger Kläranlage nicht. Für Menschen sind sie völlig ungefährlich. Für die Mikrobiologen um Michael Wagner, Holger Daims und Matthias Horn von der Universität Wien und des U.S.-amerikanischen Joint Genome Institute sind sie eine Sensation. Der Klosneuvirus gehört zu einer bislang unbekannten Untergruppe der Riesenviren. Durch DNA-Abgleiche wurden in der selben Studie bereits drei weitere zu dieser Familie gehörende Exemplare in anderen Proben gefunden.
Die Klosneuviren lösten eine langjährige Kontroverse in der Wissenschaft. Während eine Gruppe von Forschen bei den bereits bekannten Riesenvieren von einer komplett eigenen Ur-Lebensform ausgingen, vertraten andere die These, es handelt sich um ursprünglich kleine Viren, die sich DNA anderer Lebewesen aneignen. Die nun entdeckten die Klosneuviren bestätigt die Theorie der zweiten Forschergruppe. "Das Sensationelle an ihnen ist, dass sie Gene verschiedener Wirte in großer Zahl einsammeln, die es ihnen vermutlich erlauben die Wirtszellen besonders effektiv zu manipulieren", erklärt Michael Wagner.
"Ich möchte mich auch für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung seitens des Kläranlagen-Personals ganz herzlich bedanken", betont Wagner. Die Klosterneuburger Kläranlage zählt zu einer der fortschrittlichsten Europas. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager freut sich: „Die Erforschung, Entdeckung und Benennung der Klosneuviren ist ein Meilenstein für Klosterneuburgs erfolgreichen Weg hin zu einer führenden Stadt der Wissenschaft in Niederösterreich.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.