Putztrupp-Chef erpresst IST-Reinigungsfrauen
Vorarbeiter erpresste von Reinigungsfrauen Gelder für Weiterbeschäftigung
MARIA GUGGING/KORNEUBURG (mr). Ein 58-jähriger Ex-Vorarbeiter jenes Reinigungsunternehmens, das für die Sauberkeit im IST Austria zu sorgen hat, musste sich letzte Woche vor einem Korneuburger Schöffensenat verantworten.
Staatsanwältin Doris Demler legte ihm das Verbrechen der schweren Erpressung zur Last, weil er als Vorarbeiter der Reinigungsfirma mehreren rumänischen Reinigungskräften mit dem Verlust des Arbeitsplatzes beziehungsweise der Rückstufung von Vollzeit auf Teilzeit gedroht haben soll, falls sie nicht regelmäßig Geldbeträge an ihn abführen.
Nachdem einige Frauen Beträge zwischen 500 und 700 Euro bezahlt hatten, verweigerten sie weitere Zahlungen und zeigten den Mann an.
Keine Reue
Nach anfänglichem Leugnen gestand der Mann dann doch seine schäbige Vorgangsweise halbherzig ein (Reue war keine zu erkennen), worauf er 18 Monate teilbedingte Haft kassierte, davon sechs Monate unbedingt.
"Schämen Sie sich, Sie haben die wirtschaftliche Notlage von Frauen, die ohnedies wenig verdienen, schändlich ausgenützt", donnerte der Vorsitzende in der Urteilsbegründung. "Es ist ein Zeichen zu setzen, dass solche Balkanmethoden bei uns nichts verloren haben." Das Urteil ist rechtskräftig.
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