Korneuburg ist "auf den Hund gekommen"

7.528 Hundehalter und ihre Lieblinge

Die Zahl der Hunde im Bezirk Korneuburg steigt. Ein Lokalaugenschein in Sachen Tierliebe.

BEZIRK KORNEUBURG. Für die einen sind sie geliebte Familienmitglieder, für andere ein Ärgernis. Im Bezirk Korneuburg halten 7.528 Menschen 9.553 Hunde – Tendenz steigend. Die Bezirksblätter sind dem Phänomen Hund auf den Grund gegangen und widmen dem treuesten Begleiter des Menschen eine achtwöchige Serie (siehe nächste Seite und Interview auf der NÖ-Seite 24). Zum Start haben wir Freunde der Vierbeiner im Bezirk Korneuburg besucht.

"Liebe auf den ersten Blick"

Dass Stockeraus Lenautheater-Leiterin Uschi Nocchieri auf den Hund gekommen ist, war purer Zufall. "Nino ist auf meiner Facebook-Timeline aufgetaucht. Er ist mit zwei Jahren wegen einer Scheidung zurück zum Züchter gekommen, der dann für ihn einen Platz suchte." Einmal gesehen, nie wieder vergessen: "Eigentlich passte ein Hund gar nicht in mein damaliges Leben, ich war ja immer auf Achse, aber ich konnte einfach nicht anders, ich hab mich einfach verliebt", lacht Nocchieri. Und Nino, der kleine, neunjährige Shih Tzu-Terrier, ist immer mit dabei. "Wenn ich Auftritte habe, dann wartet er in der Garderobe und er ist sehr geduldig und brav."
Dass man nie alleine ist, das schätzt Nocchieri am meisten. "Ich hab ja momentan keinen Partner und bin trotzdem immer in Gesellschaft. Und wenn man nach Hause kommt, wird man stürmisch begrüßt – was gibt es Schöneres!"

"Sammy hat uns ausgesucht"

Sieben Jahre, braun-weiß gefleckt und ein Energiebündel – das ist Sammy, ein Kooikerhondje-Dackel-Mischling. Seit 6,5 Jahren wohnt er in Langenzersdorf bei Bezirksblätter-Werbeberaterin Isabella Pfeifer und ihrer Familie. "Eigentlich hat er sich ja uns ausgesucht", erzählt Isabella Pfeifer lachend. "Er ist im Tierschutzheim auf uns zugelaufen, damals war er ein halbes Jahr alt, und ist nicht mehr von unserer Seite gewichen."
Und was hat sich mit Sammy verändert? "Wir sind viel aktiver geworden. Jeden Tag sind wir zwei in der Früh eine Stunde unterwegs, bei jedem Wetter."
Dass man mit einem Hund auch große Verantwortung hat, ist Isabella Pfeifer bewusst. "Sammy ist immer an der Leine, zum Herumtoben hat er eine acht Meter lange Laufleine. Und wenn notwendig, dann nehmen wir auch einen Beißkorb." Sammy vor einem Geschäft anbinden, das würde Pfeifer nie tun. "Ich hätte Angst, dass da etwas passieren kann oder er sich losreißt. Und natürlich wird auch auf’s Gackerl-Sackerl nicht vergessen. "Das machen aber leider eh viel zu viele. Die Hunde können es nicht wegräumen, das müssen wir tun."

"Oscar" als Lebensretter

Ein friedliches und harmonisches Miteinander von Mensch und Hund zu fördern, hat sich Manfred Wingelmaier vorgenommen. In seiner Hundeschule in Stockerau trainiert er nicht nur die Vierbeiner. Und manchmal gibt es auch ganz besondere Momente, wie den von Andrea. Ein Schlaganfall traf sie schwer, Lähmung, Orientierungslosigkeit, Schmerzen und Sprachschwierigkeiten waren die schlimmen Folgen. Zurück ins Leben geholt wurde sie von "Oscar". Mittlerweile sind die Krücken am Dachboden verstaut, Andrea und Oscar drehen – ohne Hilfe – ordentliche Runden und sogar bei einem Turnier haben sie schon teilgenommen. "Ich habe meinem kleinen Oscar sicher viel Leid erspart, indem ich ihn aufgenommen habe. Aber er hat mehr für mich getan und mich zurück ins Leben geholt", ist Andrea heute dankbar und glücklich.