Vermarktung Korneuburg
Appell die heimischen Produkte zu kaufen

- Kammerobmann Hannes Zehetner, Michael Bachl, Bezirksbäuerin Magdalena Grabler, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ Lorenz Mayr, Obmann-Stellvertreter Hannes Reingruber
- Foto: BBK KO
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Lebensmittel sind für Menschen und Tiere unersetzbar. Konsumentinnen und Konsumenten hinterfragen die Herkunft der Lebensmittel kritisch, während der direkte Bezug zum Produzenten an Bedeutung gewinnt. Dieser Trend bietet einige Chancen.
KORNEUBURG. Besonders für die Direktvermarktung stehen die Chancen gut, daran zu profitieren. Deswegen erfolgte von der Bezirksbauernkammer eine Einladung nach Zaina zum Pressegespräch am Erdäpfel- und Gemüsebaubetrieb von Michael Bachl, einem Ackerbaubetrieb mit Erdäpfel- und Gemüsebau. Durch die lange Tradition der Direktvermarktung in Korneuburg liefern viele Landwirte auch nach Wien und Umgebung.
Weinbau auf 600 Hektar
Im Bezirk Korneuburg werden rund 40.000 Hektar Ackerland, 600 Hektar Weingärten und 350 Hektar Grünland von etwa 800 Betrieben bewirtschaftet. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erdäpfelanbau: Rund 300 Betriebe kultivieren Erdäpfel, viele davon mit Direktvermarktung. 2025 wurden im Bezirk rund 300 Hektar Frühkartoffeln, 2.250 Hektar Speisekartoffeln, 140 Hektar Speise-Industriekartoffeln – vor allem für Pommes-Frites – sowie 300 Hektar Stärkekartoffeln gesetzt.

- Hannes Zehetner (mi.) verweist auf die Bedeutung der Direktvermarktung für die Region
- Foto: LK NÖ/Gerald Lechner
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„Die Direktvermarktung hat für unsere Region große Bedeutung. Traditionell wurden Erdäpfel und Wein nicht nur hier vor Ort, sondern auch in Wien und im Umland angeboten“, betont Hannes Zehetner (ÖVP), Obmann der Bezirksbauernkammer Korneuburg. Auch der Weinbau spielt im Bezirk eine wichtige Rolle: Auf 600 Hektar bewirtschaften etwa 200 Betriebe ihre Weingärten. Zahlreiche Winzer verkaufen ihre Weine im Ab-Hof-Verkauf. Rund 80 Buschenschank- und Heurigenbetriebe laden darüber hinaus zum Genuss regionaler Schmankerln ein. „Viele Weinliebhaber schätzen das vielfältige Angebot und die hohe Qualität unserer Produkte“, so Zehetner.
Klimawandel als Herausforderung
Neben den traditionellen Vertriebswegen hat sich in den letzten Jahren ein breites Spektrum an zusätzlichen Vermarktungsmöglichkeiten etabliert: von Bauernmärkten in Simonsfeld und Großrußbach über Wochenmärkte in Korneuburg und Stockerau bis hin zu Bauernläden, Straßenständen und modernen Selbstbedienungs-Containern. Das Motto lautet dabei stets: Regionalität und Frische.

- Viele Bauernhöfe in Niederösterreich könnten von der Direktvermarktung profitieren.
- Foto: Feldbauer
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Doch die Landwirtschaft steht auch vor großen Herausforderungen. „Zur Ertrags- und Qualitätssicherung gewinnt die Bewässerung immer mehr an Bedeutung. Ohne Bewässerungsmöglichkeiten steigt das Risiko von Ertragsverlusten durch Trockenheit und Schädlinge wie den Drahtwurm deutlich an“, warnt Zehetner. Auf die überregionale Dimension ging Ing. Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ, ein: „Für eine gesicherte Produktion sind ausreichende Niederschläge nötig. Der Klimawandel führt jedoch zu mehr Hitzetagen und ungünstig verteilten Niederschlägen – meist selten und dann in Form von Starkregen.“ Bewässerung werde daher in Zukunft unverzichtbar.
Bewusst einkaufen, regional wählen
Zudem kritisiert Mayr unterschiedliche Standards im Pflanzenschutz: „Viele Mittel, die in Österreich verboten sind, dürfen in anderen Ländern eingesetzt werden – und die so erzeugten Produkte gelangen dann auch auf unsere Märkte. Wir fordern, dass nur Waren importiert werden dürfen, die unter denselben Standards produziert werden wie in Österreich.“ Sein Appell richtet sich schließlich auch an die Konsumentinnen und Konsumenten: „Wer heimische Bauern unterstützen will, sollte beim Einkauf bewusst auf österreichische Herkunft achten. Am besten gelingt das über den direkten Bezug beim Bauern oder – im Handel – mit dem AMA-Gütesiegel.“




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