Nach Protesten
Aus für Waldfriedhof am Bisamberg
Zahlreiche Anrainerbeschwerden und auch der Gegenwind der Umweltorganisation Lelog haben nun das Stift Klosterneuburg dazu bewogen, den Waldfriedhof am Bisamberg nicht zu errichten.
BEZIRK KORNEUBURG | BISAMBERG. Immer Mehr Menschen gefällt der Gedanke, in einem naturnahen Wald unter einem Baum die letzte Ruhestätte zu finden. Das Stift Klosterneuburg stellt daher "im Einklang mit den Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz für Feuer- und Naturbestattung aus 2018 sowie in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen und allen behördlichen Auflagen" Waldflächen als Bestattungswälder der Firma Klosterwald zur Verfügung, in denen das möglich ist.
"Waldfriedhöfe sollen aber ein Ort der Ruhe, des Friedens und der Besinnung sein, was auch die Einbindung von Anrainern und einen möglichst großen Konsens mit ihnen voraussetzt", erklärt Walter Hanzmann, Pressesprecher des Stift Klosterneuburgs.
Zu viel Gegenwind
Schon in der Planungsphase des Waldfriedhofes am Bisamberg haben Anrainer gegen das Projekt protestiert. Laut Hanzmann habe sich das Stift im Zuge einer Aussprache mit den Anrainervertretern darum bemüht, Kritik zu entkräften und einen gemeinsamen Weg zu finden. "Obwohl alle behördlichen Genehmigungen vorliegen und ergänzend eine freiwillige Prüfung einer Naturverträglichkeitserklärung durch die Landesumweltanwaltschaft angeboten wurde, mussten wir feststellen, dass die Differenzen nicht zu überbrücken waren", erklärt Hubertus Kimmel, Forstleiter des Stiftes Klosterneuburg.
Und so lässt Pressesprecher Hanzmann mitteilen: "Vor diesem Hintergrund und unter den momentan herrschenden Voraussetzungen, hat sich das Stift Klosterneuburg dazu entschlossen, von der Einrichtung eines Waldfriedhofes am Bisamberg Abstand zu nehmen."
Sorgen um Lebensqualität
Fürchtete man auf der einen Seite um den wertvollen Natura 2000-geschützten Naturraum am Bisamberg, der durch einen Friedhof und die dadurch stattfindenden Begräbnisse samt Besucherströme zerstört und zertrampelt werden könnte, so sorgten sich die Anrainer der Hagenbrunner Siedlung Wolfsberger auf der anderen Seite um ihre Lebensqualität – stetiger Pendlerverkehr zum Friedhof sowie ein nicht mehr frei zugänglicher Wald waren die größten Bedenken.
Zuletzt bescheinigte auch der bekannte Umweltanwalt Wolfgang List, die Errichtung eines Waldfriedhofes am Bisamberg sei eine "durchgeknallte Idee":
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.