Vorsicht
Betrugsmasche mit "falschen Handwerkern" in Bisamberg

Jetzt können Innungsmeister Helmut Schrammel und Malermeister Steffen Fitzer wieder lachen. Die "falschen Arbeiter" bereiten ihnen aber immer noch Kopfzerbrechen. | Foto: Sandra Schütz
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"Wir kommen vom Maler Schrammel und streichen jetzt den Balkon" – mit diesen Worten verschafften sich fünf Männer Zutritt zu einem Haus in Bisamberg. Gearbeitet wurde sehr schlampig, Geld aber sehr wohl kassiert. Als sich der Kunde dann beschwerte, fiel man beim "richtigen" Malermeister Schrammel aus allen Wolken. Dort wusste man von nichts.

BEZIRK KORNEUBURG | BISAMBERG. Aber zurück zum Anfang: Begonnen hat eigentlich alles damit, dass Firmen-Chef Helmut Schrammel und Malermeister Steffen Fitzer die Friedhofsmauer in Korneuburg streichen wollten. Am Parkplatz traf man einen alten Bekannten. "Er hat uns gefragt, ob wir das Holzgeländer auf seinem Balkon streichen können. Wir haben vereinbart, im Sommer eine Besichtigung zu machen und dann einen Termin zu vereinbaren – früher wäre es sich bei uns nicht ausgegangen", erinnert sich Schrammel, der es in seiner Funktion als Innungsmeister der Fachgruppe Maler, Anstreicher und Beschichtungstechniker als seine Verantwortung sieht, Kollegen und Kunden zu warnen.

"Wie ein Überfall"

Von der Vereinbarung wussten nur drei Leute – der künftige Kunde, Helmut Schrammel und sein Malermeister Steffen Fitzer. Als dann auf einmal das Telefon klingelte und sich der Kunde fürchterlich über Verhalten und Arbeit der Schrammel-Leute beschwerte, ja sogar sein Geld zurück forderte, kam man einer hinterhältigen Betrugsmasche auf die Spur. 
So klingelte es eines Tages an der Tür des Kunden. Davor standen zwei Türken, gaben sich als Schrammel-Mitarbeiter aus, die gekommen waren, den Balkon zu streichen. Völlig überrumpelt ließ der Mann die Arbeiter ins Haus, nachdem noch eine Preis von 800 Euro vereinbart wurde. "Und das ist kein seniler Alter, sondern ein absolut fitter 77-Jähriger, dem man so leicht nichts vormachen kann", erzählt Schrammel.
Kaum waren die Arbeiter im Haus, kamen zwei weitere mit den Werkzeugen und Materialien. Ein fünfter, vom Kunden ebenfalls als türkischer Staatsbürger beschrieben, lenkte diesen durch Gespräche ab, so dass die Vierertruppe ungestört ans Werk gehen konnte.

"Fürchterliche Arbeit!"

Gearbeitet wurde schlampig, das Holz des Balkons weder vorbehandelt noch fachgerecht gestrichen. "Außerdem waren sowohl die Fassade des Hauses, als auch der Fliesenboden komplett verschmutzt und mit Farbe bespritzt", erinnert sich Fitzer, der nach dem Anruf des "Kunden" sofort mit Chef Schrammel zum Lokalaugenschein eilte. Und Schrammel ist überzeugt: "Das war kein Zufall, das ist organisiert. Bei uns wird genau und sorgfältig gearbeitet, Preisverhandlungen an der Haustüre gibt es auch nicht."

Keine Abdeckung – die Fassade war nach den Arbeiten komplett verschmutzt und mit Farbe bespritzt. | Foto: Fitzer
  • Keine Abdeckung – die Fassade war nach den Arbeiten komplett verschmutzt und mit Farbe bespritzt.
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So werde, wie bei allen anderen Handwerksbetrieben auch, zuerst die zu erledigende Arbeit begutachtet, ein Kostenvoranschlag erstellt. Nach erteilter Auftragsbestätigung wird ein Termin vereinbart, zu dem dann auch die Arbeiter kommen. Gearbeitet wird in der Regel rasch, so lange gedauert hat es diesmal nur, weil dem Malerbetrieb Schrammel das Personal fehlt. "Wir suchen dringend Maler und auch einen Lehrling könnten wir aufnehmen. Unsere Auftragsbücher sind voll, wir brauchen aber mehr Arbeiter."

Ab zur Polizei

"Wir sind gemeinsam mit dem Geschädigten zur Polizei gefahren", erzählt Helmut Schrammel, der sich nach wie vor den Kopf darüber zerbricht, wie die falschen Maler überhaupt vom "Balkon-Auftrag" erfahren konnten. Solche Betrügereien gab es immer und gibt es auch immer wieder. Mit einem derartigen Insider-Wissen konnte aber noch keiner aufwarten.
Postenkommandant Josef Breitenfelder hat sich nun persönlich der Sache angenommen. "Wir werden einen Aktenvermerk anlegen und unsere Kollegen intern informieren. Natürlich wäre es gut, nähere Details oder sogar ein Kennzeichen zu wissen", bittet Breitenfelder aufmerksame Bürger um Hilfe. So weiß man nur, es handelte sich laut Beschreibung "um fünf Türken, die in einem weißen Lieferauto kamen". Auf dem Auto war eine Leiter montiert, zudem eine Aufschrift "Spenglerei".

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