Das Stockerauer Straßentheater nimmt auch 2018 "kaend"
Seit 2012 erfrischt das Stockerauer Straßentheater die Kulturszene und heuer gibt es zum Glück "kaend2018".
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Von 15. bis 23. September 2018 rollt wieder der von zwei Pferden gezogene Wagen, der als Bühne dient, zu den schönsten Plätzen Stockeraus und lässt deren besonderes Flair zur Geltung kommen. Bei freiem Eintritt kommt das Stockerauer Straßentheater heuer zum 7. Mal direkt zu den Menschen.
Der Hofnarr der Gesellschaft
Das Straßentheater Stockerau versteht sich als der Hofnarr der Gesellschaft. Globale und nationale Phänomene, die sich im Stockerauer Mikrokosmos widerspiegeln, sind die Themen des eigens geschriebenen Stückes. Damit ist "kaend2018" exakt am Puls der Zeit:
Weltweit erleben wir den Aufstieg gefährlicher Populisten. Sie betreiben eine Politik der Angst, die die Gesellschaft spaltet und die Demokratie gefährdet. Die Geschäftsgrundlage ihrer Manipulation sind negative Gefühle und eine verrohte Rhetorik. Unabhängig von ihrer tatsächlichen Relevanz werden Themen wie die Zuwanderung hochgespielt. Die Sicht auf überlebenswichtige Probleme, wie den Klimawandel, wird vernebelt und die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke. "Ein kurzer Blick in die Geschichte würde uns die verheerenden Folgen von Nationalismus und seinen manipulativen Mechanismen vor Augen führen. Warum ist aber im 21. Jahrhundert noch immer kaend", fragen sich die Theaterkünstler rund um Richard Maynau (Regie und Gesamtleitung), Valerie Berger, Isabel Brachowicz, Eva Kronberger, Erwin Litschauer und Steffi Pfeffer.
Kunst und Wirtschaft vereint
Das Stockerauer Straßentheater wird von rund 50 Klein- und Mittelbetrieben und der Stadt Stockerau unterstützt. Das kulturelle Engagement der Straßentheater-Sponsoren, darunter heuer etwa Gerhard Zwickl, Günter Frittum und Christian Moser, wurden sogar dreimal in Folge mit dem MAECENAS Österreich ausgezeichnet.
Bereits seit sechs Monaten arbeiten mehr als 50 motivierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger daran, dass das Publikum im September wieder großes Theater in seiner ursprünglichen Form genießen kann. Die durchschnittlich neun Straßentheater-Aufführungen der vergangenen Jahre waren stets ein großes Fest, das von mehr als 2.000 Menschen jährlich besucht wurde.
"Das Straßentheater in Stockerau ist in der Form ein Novum. Und ich weiß, österreichweit blickt man auf uns, es ist einfach etwas ganz besonderes", weiß Richard Maynau zu erzählen, der in seiner neuen Funktion als Intendant der Bruckmühle in Pregarten "viel durch die Lande kommt". Und es ist ihm wichtig, zu betonen: "Wir sind keine Sommerabteilung des Villacher Faschings, wir widmen uns ernsten und tagesaktuellen Themen, die in die selbst geschriebenen Stücke einfließen."
kaend2019 – Termine und Spielplätze
Das Stück: Eine unheimliche Gestalt kommt nach Stockerau und warnt vor düsterem Unheil. Die Menschheit steht unmittelbar am Rande des Abgrunds. Es gilt, rasch zu handeln und keine Zeit zu verlieren. Denn hier in der Lenaustadt entscheidet sich demnächst die Zukunft aller Menschen und das Schicksal unseres Planeten. Das ist nun das Ende aller Tage! Oder?
- 15. September 2018: Belvedereschlössl-Park, 15 und 17 Uhr (Museum ist geöffnet)
- 16. September 2018: Rathaus-Innenhof, 15 und 17 Uhr
- 21. September 2018: Veggie-Bräu, 20 Uhr
- 22. September 2018: Stadtpark, 15 und 17 Uhr
- 23. September 2018: Belvedereschlössl-Park, 15 und 17 Uhr (Museum ist geöffnet)
Bei Schlechtwetter finden die Aufführungen in der Moserhalle (Schießstattgasse 47/ehemaliges Jessernigg-Gelände) statt. Bei unklarer Wetterlage wird auf www.kunstundko.at über den Spielort informiert.
Für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgt das Rote Kreuz.
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