Betreuung und Pflege im hohen Alter
Korneuburger werden immer älter

- Im Alter zu Hause: Eine Frage der (finanziellen) Ressourcen.
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- hochgeladen von Sandra Schütz
Die Zahl alter Menschen im Bezirk steigt rasant. Die Politik reagiert mit neuen Pflegekonzepten.
BEZIRK KORNEUBURG. Die Zahl der Menschen mit 80 Jahren und älter wird im Bezirk Korneuburg bis 2035 um 70 Prozent steigen. Derzeit werden rund 64 Prozent im Bezirk informell, das heißt insbesondere durch Angehörige, gepflegt. 20 Prozent durch mobile Dienste, 10 Prozent sind in der 24-Stunden-Betreuung und sechs Prozent stationär in Pflegeheimen.
Wenn sie an die Zukunft denken, haben die Korneuburger ganz klare Vorstellungen. Neuen von zehn wollen auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben. Das Land Niederösterreich plant deshalb, eine "Pflege daheim"-Garantie einzuführen und den Grundsatz "mobil vor stationär" im Pflegesystem zu verankern. Auch für pflegende Angehörige soll es Verbesserungen geben.
Eine Frage des Geldes
Die Bezirksblätter Korneuburg haben Betroffene im Bezirk gefragt, was ihnen bei der Pflege Angehöriger helfen würde. Dabei ist vorweg eines ganz klar zu sagen: Nur wer über die nötigen, finanziellen Mittel verfügt, kann sich eine Rundum-Pflege Zuhause derzeit leisten. Denn gibt es keine Angehörigen, die diesen Dienst übernehmen können oder wollen, muss man tief in die Tasche greifen.
"Die 24-Stunden-Betreuung meiner Mutter kostet 2.200 Euro im Monat",
erzählt Hilde Schmidt und fängt an zu rechnen. Die Pension der Mutter ist ganz ordentlich, nicht zuletzt dank Witwenpension vom verstorbenen Mann. Dazu kommt Pflegestufe 4. Eigentlich sollte auch noch eine Unterstützung vom Land kommen, die bleibt bis dato jedoch aus. "Beantragt habe ich sie schon längst, nur passiert ist bis jetzt noch nichts. Drei Monate bekommt man im Nachhinein, vor rund sechs habe ich die Unterstützung beantragt", erzählt Schmidt. Sie sieht allein bei den bürokratischen Hürden enormen Verbesserungsbedarf. Und sie stellt nüchtern fest: "Eine Pflege daheim-Garantie ist schön und gut, wird die dann aber auch leistbar für alle? Oder müssen die Angehörigen dann einspringen, ob sie es können oder nicht?"
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