Marchegg: Rabiater Pfarrer landet vor Strafrichter
In Marchegg leisteten ein tschechischer Pfarrer und seine Tochter Widerstand gegen den Gerichtsvollzieher.
MARCHFELD/KORNEUBURG (mr). Ein kurioser Fall wurde jüngst vor dem Landesgericht Korneuburg verhandelt. Angeklagt waren ein 56-jähriger tschechischer Akademiker (er betonte eine Ausbildung zum katholischen Pfarrer absolviert zu haben) und seine 27-jährige Tochter mit slowakischer Staatsbürgerschaft.
Als der Gerichtsvollzieher am 24. Jänner eine Herausgabeexekution vollziehen, nämlich einen EVN-Zähler abnehmen wollte, erlebte er seine blauen Wunder, als er Einlass in das von beiden bewohnte Haus begehrte. Der Erstangeklagte verweigerte dem Beamten zunächst den Eintritt, versetzte ihm Stöße, um dann mit einem Holzstaffel aufzureiben und in Richtung des Exekutors zu schlagen. Der konnte den Schlag allerdings abwehren und ihm den Holzprügel entreißen. Das Töchterlein stand ihrem Herrn Papa bei, indem sie den Beamten von hinten attackierte und ihn wegzustoßen versuchte.
Zunächst wollten die beiden das Unrecht ihres Handelns gar nicht einsehen und redeten durch endloses Geschwafel um den heißen Brei herum. Nach langem Zureden brachte sie der Richter zur Einsicht.
Ergebnis: Verfahrenseinstellung nach Ableistung von je 100 Stunden gemeinnütziger Leistungen.
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