Gemeinsam gegen den Hunger
NÖ Saaterdäpfel für die Ukraine (mit Video)

- Vom RWA-Gelände in Korneuburg aus machten sich ingesamt 154 Tonnen Saaterdäpfel auf den Weg in die Ukraine.
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Der Hunger in der Ukraine wird immer größer. Niederösterreich und der Bezirk Korneuburg helfen nun mit Saaterdäpfeln.
KORNEUBURG. "In Kiew selbst ist rund die Hälfte der Supermärkte noch in Betrieb. Mittlerweile fehlt viel, Milch und Obst gibt es kaum noch. Außerhalb der Stadt gibt es nichts mehr, zum Glück kommt die humanitäre Hilfe", erzählt Vitaly Dvornik, Geschäftsführer der RWA Ukraine. Er selbst lebt in einem kleinen Dorf, rund 25 Kilometer außerhalb Kiews.
Als er um Hilfe bat, handelten Korneuburgs RWA-Vorstandsdirektor Reinhard Wolf und Standortleiter Andreas Scharinger sofort. Gemeinsam mit Lagerhaus und der NÖ Landesregierung wurde sofort eine Spendeninitiative gestartet. Das großartige Ergebnis: 154 Tonnen Saatkartoffeln im Gesamtwert von 50.000 Euro wurden von Land NÖ, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, RWA, der steirischen Lagerhaus-Genossenschaften, der NÖ Saatbaugenossenschaften und Steirersaat gespendet.

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Nachhaltige Hilfe
Beladen wurden die sieben Lkw, die sich mit der kostbaren Fracht auf den Weg in die Ukraine machten, am RWA-Standort in Korneuburg. "Wir haben eigene Beförderungspapiere, damit wir ohne Zoll durchkommen", erzählt Dvornik. 70 Hektar Ackerfläche können nun mit den Erdäpfeln aus NÖ bestückt werden. "Sie werden dann von der Kriegsverwaltung in der Ukraine, je nach Bedarf, verteilt. Ganz einfach ist das aber nicht, weil viele Straßen von den Russen vermint wurden. Das wird sicher noch ein bis zwei Monate dauern, bis man wieder gut durchkommt."
Was jetzt nicht in den Boden kommt, fehlt im Herbst. Nicht auszumalen, welche Katastrophe dann in der Ukraine drohen würde. "Diese Hilfe ist nachhaltig, um Hunger verhindern zu können", ist Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner überzeugt, als sie gemeinsam mit Landesrat Martin Eichtinger persönlich die Erdäpfel-Lkw in Korneuburg verabschiedete.#%Auch in Sachen Gas müsse man jetzt klug haushalten. "Das Wichtigste ist jetzt, dass die lebensmittelproduzierende Industrie, also Bäckereien und Molkereien, versorgt wird. Das hat oberste Priorität, damit die Menschen weiterhin Nahrung haben."

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Auch Feuerwehr unterwegs
Der Hilferuf aus der Ukraine hat auch die NÖ Feuerwehren erreicht. 300 Tonnen Erdäpfel bringen sie nun zu den hungernden Menschen. 800 Kilometer haben auch die Ernstbrunner Freiwilligen zurückgelegt, um 24 Tonnen davon einzusammeln. "Wir hoffen, aber gehen leider nicht davon aus, dass dieser schon lieblich genannte ’Bramburi-Express’ der letzte war", sagen die Fahrer des KHD-Lastzuges.

- Auch die Feuerwehr hilft mit: die Ernstbrunner Freiwilligen brachten mit ihrem "Bramburi-Express" 24 Tonnen ins Zentrallager.
- Foto: Freiwillige Feuerwehr Ernstbrunn
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