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Wie lebt es sich mit einer chronischen Erkrankung
Auch wenn man sich noch so sehr darum bemüht ein gesundes Leben zu führen, eine chronische Erkrankung kann jeden treffen. Für viele gibt es aber Hilfe und Unterstützung.
KORNEUBURG. Die Liste der als chronisch bezeichneten Krankheiten ist lang. Diabetes, Asthma, Allergien, Long Covid und Demenz, um nur einige zu nennen. Für Patienten mit Demenz und deren pflegende Angehörige gibt es seit kurzem im Bezirk ein ganz spezielles Angebot.
Café Zeitreise
Ein Projekt mit dem Ziel, das Leben und Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen entschieden zu verbessern. Im Herzen von Stockerau, am Kirchenplatz 3, ermöglichen Ursula Fichtberger und Alexandra Nebenführ alle 14 Tage, ein entspanntes und wertvolles Erlebnis für die Besucher.
"Mit einem detaillierten und durchdachten Konzept hat das Café Zeitreise, welches auf dem Konzept der Caritas Pflege basiert, Begegnungsmöglichkeiten, Aktivierung von Körper und Geist sowie Austausch- und Unterstützungsangebote für Angehörige geschaffen"
, erklärt Alexandra Nebenführ, diplomierte Lebens- und Sozialtherapeutin, das Konzept. Und Ursula Fichtenberger, ergänzt: "„Kommen Sie vorbei und erleben Sie selbst, wie wir Vergesslichkeit und Demenz in einen positiven, unterstützenden Rahmen stellen. Gemeinsam gehen wir auf eine "Zeitreise" und lassen Demenz nicht zum Hindernis werden“.
Hilfe auch für Angehörige
Bei den Treffen wird den Betroffenen Aktivierungsprogramme, Singen, Basteln und Übungen für das Gedächtnis geboten. Die Angehörigen nehmen unterdessen an einer moderierten Selbsthilfegruppe teil und können sich untereinander austauschen.
"Vergesslichkeit und Demenz sollten in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangen und die Isolation der Betroffenen beseitigt werden.",
wünscht sich Nebenführ und verweist abschließend darauf, dass gerne auch ehrenamtliches Engagement willkommen ist.
Post Covid
Eine weitere chronische Erkrankung stellen die Spätfolgen einer Covidinfektion dar. Oft längere Zeit nach der eigentlichen Krankheit, stellen sich Symptome ein, deren Bekämpfung noch nicht gelungen ist. Entertainer und Stimmenimitator Wolf Frank etwa leidet an den Folgen der Infektion. "Herzrhythmusstörungen, eine unendliche Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindel, Schweißausbrüche," schildert der Stockerauer seine Beschwerden.
Not macht erfinderisch
Noch immer wird die Krankheit nicht ernst genommen und Betroffene geraten zu weilen auch an Ärzte, die meinen, das Post-Covid-Syndrom gäbe es nicht. Frank hat daher vor längerer Zeit einen Long Covid Stammtisch ins Leben gerufen. Dort können sich Betroffene zum Erfahrungsaustausch treffen und so der Mangel an Therapiemöglichkeiten in der Region wenigstens ein wenig entgegenwirken. Fachärzte, die sich mit dem Syndrom bestens auskennen, sind nämlich heillos überlaufen, berichtet Frank.
Vernetzte Patienten
"Es gibt rund 500.000 Menschen, die in Österreich an Long Covid leiden", erzählt Frank. Hilfe zu bekommen, ist schwer.
"Auch ich hab für einen Termin in der Post Covid Ambulanz im AKH ein halbes Jahr warten müssen und die ist mittlerweile wieder geschlossen"
Darum hat Frank nun Betroffene vernetzt, um Informationen zu teilen. Der Stammtisch erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, wer Interesse hat, soll sich bei Wolf Frank gerne melden.
Kontakt: 0660/6054560 oder Mail an wolf.frank@hubevit.at
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