Kinderbetreuung im Bezirk Korneuburg
Spillern geht als Vorreiter voran

Kinderkriegen und Karenz darf für Frauen nicht zur Armutsfalle werden, fordern Thomas Speigner, Martin Peterl und Sandra Gerbsch-Kreiner. | Foto: Sandra Schütz
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Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen - manchmal ein Ding der Unmöglichkeit.

BEZIRK KORNEUBURG | SPILLERN. "Das Kindergartengesetz stammt aus einer Zeit, als Frauen zu Hause blieben und den Nachwuchs betreuten", weiß SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Sandra Gerbsch-Kreiner. Im Laufe der Zeit habe es zwar die verschiedenen Evaluierungen gegeben, "angepasst auf die Lebensrealität der Frauen von heute wurde es aber nicht". Und so stehen Frauen, die alleine in Karenz gehen, 20 Monate Zuhausebleiben zu. "Nur wenn die Karenz mit dem Mann geteilt wird, gehen sich 24 Monate aus." Noch immer zu wenig, können die Kleinen doch erst mit zweieinhalb Jahren in den Kindergarten – und das auch nur dann, wenn ein Platz frei ist. Denn, "erst ab drei Jahren müssen sie das Kind auch wirklich nehmen", weiß SPÖ-Bezirkspartei-Obmann Martin Peterl.

Die große "Lücke"

Nur 18 Prozent aller Kindergärten in Niederösterreich haben auch nach 17 Uhr noch geöffnet, zitiert Peterl die Statistik. Dass sich das mit einem 40 Stunden-Job nicht ausgeht, liege auf der Hand. Noch prekärer sei die Situation bei der Betreuung der Kleinstkinder. "Für Ein- bis Zweieinhalb-Jährige gibt es eigentlich nur die privaten Krippen. Wenn es dort überhaupt freie Plätze gibt, sind sie sehr teuer", weiß Peterl, als Papa zweier Mädchen auch aus eigener Erfahrung. "Über 500 Euro kostet die Betreuung im Schnitt pro Monat für ein Kind. Da muss man auch wirklich gut rechnen, ob sich Arbeitengehen dann auch wirklich auszahlt."#%Dass es hier eine große Kluft zwischen Angebot und Nachfrage gibt, zeigen auch die Zahlen: "12,7 Prozent der einjährigen Kinder werden betreut, während es bei den Drei- bis Fünfjährigen schon über 97 Prozent sind. Das beweist, der Bedarf ist da, es hapert aber am Angebot und an der Finanzierbarkeit."

Spillern geht voran

In Niederösterreich ist der Kindergarten bis 13 Uhr kostenlos. Wer danach noch eine Betreuung braucht, muss in die Tasche greifen – mindestens 50 Euro pro Monat (die Raten sind gestaffelt). "Komplett gratis ist der Kindergarten nur in drei Bundesländern – Wien, Burgenland und Kärnten", weiß Thomas Speigner, SPÖ-Bürgermeister von Spillern. Um auch den Eltern in seiner Gemeinde unter die Arme zu greifen, wurde erst vor Kurzem der "Kinderbetreuungsbonus" im Gemeinderat beschlossen. "Er gilt seit September 2021 und kann für Kinder von zwei Jahren bis zum Volksschuleintritt beantragt werden", erklärt Speigner. Wer seinen Nachwuchs also in einer Krippe, einer Kinderstube, bei einer Tagesmutter, im Kindergarten oder einem zertifizierten Babysitter untergebracht hat, kann halbjährlich die Rechnungen bei der Gemeinde einreichen. "Nach Prüfung, selbstverständlich gibt es verschiedenste Voraussetzungen, werden maximal 50 Euro pro Monat refundiert."
Und Speigner rechnet vor: "Wenn das Kind von Montag bis Donnerstag von 7 bis 15:30 Uhr und am Freitag von 7 bis 13 Uhr in den Kindergarten geht, fallen 550 Euro pro Jahr und Kind an. Zurück gibt es nun maximal 500 Euro – die Ferienmonate Juli und August sind ausgeschlossen."

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