Frauen in der Politik

Wenn Frauen wollen, tun sie auch

Im Bezirk Korneuburg gibt es eine Bürgermeisterin und fünf Vizebürgermeisterinnen.

BEZIRK KORNEUBURG | LEOBENDORF. "So lange es mehr Bürgermeister, die Franz heißen gibt, als Frauen als Bürgermeister, so lange stimmt etwas nicht." So pointiert benennt Landesrätin Petra Bohuslav das Phänomen, dass es noch immer wenig Frauen in der Politik gibt. Die Gemeindepolitik ist da keine Ausnahme, nur ein Viertel der Sitze in den NÖ-Gemeinderäten besetzen Frauen. Das zeigt eine Auswertung des Gemeindebundes.
Grund genug, uns zu fragen: Wie sieht’s mit der Gleichberechtigung in der Politik im Bezirk Korneuburg aus?

116 Politikerinnen

116 der 481 Gemeindepolitiker im Bezirk Korneuburg sind weiblich. Das sind rund 24 Prozent. "Im Österreich-Vergleich gar nicht so schlecht", wie Magdalena Batoha, die einzige Orts-Chefin im Bezirk, findet. Neben ihr gibt es mit Helene Fuchs-Moser, Gabriele Fürhauser, Jutta Mayr-Losek, Christine Wessely und Elisabeth Reiter zudem fünf Vizebürgermeisterinnen. Dazu kommen noch 19 geschäftsführende und 91 Gemeinderätinnen.

Eine erfolgreiche Frau

"Ich bin keine Emanze", stellt Batoha, seit 28. Februar 2015 "Frau Bürgermeister" von Leobendorf, gleich vorweg klar und fügt schmunzelnd hinzu: "Ich lass mir auch noch gerne in den Mantel helfen." Dass die Politik früher eine Männerdomäne war, ist ihr bewusst. Dennoch ist sie überzeugt: "Die Frauen, die wollen, schaffen das auch – privat oder in der Politik." Sie selbst hätte in keiner Sekunde irgendeine Art von Zurückweisung aufgrund ihres Frauseins erfahren. "Ich bin von Anfang an akzeptiert worden, sowohl unter meinen Bürgermeister-Kollegen, als auch von den Gemeindemitarbeitern sowie im Gemeinderat selbst. Dass ich eine Frau bin, war eigentlich nie ein Thema."
Was es jedoch braucht, um als Frau in der Politik erfolgreich zu sein, ist Rückhalt von zu Hause. "Schließlich ist man vor allem am Abend viel unterwegs. Aber meine Kinder sind schon groß und mein Mann steht voll hinter mir."