Schwerpunkt Lehre
Bösmüller Stockerau: ein Unternehmen – vier Lehrberufe
In der Druckerei braucht man starke Nerven, ein gutes Auge und einen Sinn für Genauigkeit.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Einst hießen sie Buchbinder und Drucker, heute sind sie Druckvorstufentechniker, Postpresstechnologen und Offset-Drucker. "Nicht nur die Bezeichnung hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, auch das Berufsbild selbst", erzählt Markus Purker, Geschäftsführer der Druckerei Bösmüller in Stockerau. Dass man mit einer solchen Ausbildung viel erreichen kann, weiß Purker nur zu genau, hat er doch selbst einmal als Offset-Drucker begonnen. "Ich war da familiär vorbelastet und das Technische interessierte mich. Außerdem hat man in dieser Branche viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, sogar bis in die Geschäftsführung", lacht Purker und versichert, auch bei Bösmüller werden Mitarbeiter gefördert, Lehrlinge nach der Ausbildung zu behalten, ist das erklärte Ziel.
"Eine gewisse Farbaffinität ist wichtig bei uns. Wer sich vorstellt und als Lehrling bewirbt, macht einen kleinen Sehtest – an Hand von Farbkarten können wir feststellen, wie es um das Farbensehen bestellt ist", erklärt Purker.
Gelernt und geblieben
Bereits seit 22 Jahren im Unternehmen ist Dominik Bachmayer. Er hat schon bei Bösmüller gelernt – Druckvorstufentechniker, ist also mit allem befasst, was vor dem eigentlichen Druck passiert. "Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, man sitzt nicht nur vor dem Computer. Natürlich braucht man auch starke Nerven und muss ein Teamplayer sein und eine gewisse Computeraffinität ist wichtig."
Vom Schnuppern zur Lehre
"Ich hab einen Schnuppertag bei Bösmüller gemacht und es hat mir so gut gefallen, dass ich jetzt die Lehre zum Postpresstechnologen mache", erzählt Jessica Mikusik. Sie steht noch ganz am Anfang, darf aber trotzdem schon Hand an so manche Maschine legen. "Bei uns übernehmen auch Lehrlinge sehr früh Verantwortung", sagt Purker.
Hoffen auf Nachwuchs
Lehrlinge werden bei Bösmüller immer gesucht, aktuell etwa ein Drucker. Die Nachfrage ist allerdings sehr gering. "Ich denke, auf der einen Seite fehlt ein wenig das Bewusstsein für unsere Branche. Abschreckend ist aber auch der Schichtbetrieb. In dem müssen Lehrlinge natürlich nicht arbeiten, aber später schon. Schließlich laufen die Maschinen bei uns 24 Stunden durch."
Vier Lehrberufe
In der Druckerei Bösmüller werden Jugendliche in vier Lehrberufen ausgebildet.
Zum einen gibt es den Druckvorstufentechniker. Der befasst sich mit allem, das vor dem eigentlichen Druck passiert. Darunter fallen etwa Datenlogistik, Arbeit am Computer, Bildbearbeitung und vieles mehr.
Nach dem Druck ist der Postpresstechnologe am Werk, früher als Buchbinder bezeichnet. Hier geht es, vereinfacht erklärt, ans Schneiden, Falzen, Stanzen, Kleben und Heften.
Direkt an der Druckmaschine steht der Offset-Drucker. Er überwachst einen hoch technologisierten, automatisierten Prozess und muss bei Problemen jederzeit einschreiten können. "Dieser Lehrberuf wandelt sich vom Drucker immer mehr zum Mechatroniker", fügt Geschäftsführer Purker hinzu.
Zu guter Letzt gibt es dann noch den Verpackungstechniker. Der entwirft und gestaltet die Karton- oder Papierverpackung, noch bevor sie bedruckt wird. "Hier geht es in erster Linie darum, das zu verpackende Produkt zu schützen und gleichzeitig ansprechend für den Endkunden zu präsentieren."
Wer jetzt neugierig geworden ist, alle Infos zu Schnuppertagen und Lehrstellen bei Bösmüller finden Sie hier: boesmueller.at
Weiterlesen:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.