Fischwanderhilfe Greifenstein jetzt in Betrieb
Rund 62 Fischarten gibt es in ganz NÖ. Damit diese auch ohne Hindernisse die Donau entlang schwimmen und so zu ihren Laichplätzen kommen, wurde nun beim Kraftwerk Greifenstein in Stockerau eine Fischwanderhilfe gebaut. Heute wurde sie offiziell eröffnet.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU | GREIFENSTEIN. "Das ist ein unglaublich bedeutender Tag für uns. Wir geben nun den Fischen ein Stück Lebensraum zurück", stellte Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbH, fest. Denn was vor zwei Jahren mit einem Spatenstich begann, ist heute ein ökologisches Vorzeigeprojekt, dessen Ruf sogar schon bis nach Schweden und China eilte.
Vom Gießgang zur Wanderhilfe
Die erste "ökologische Heldentat" sei einst der Gießgang in der Au gewesen – übrigens das größte zusammenhängende Au-Gebiet in Österreich, das sich über die Bezirke Korneuburg und Tulln erstreckt. Er bewahrte die Au vor dem Austrocknen und bot Fischen eine neue Lebenswelt. Nun wurde mit der Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein der nächste Schritt getan.
Ein naturnaher, rund zehn Meter breiter Bach, ermöglicht den Fischen nun, die 14,5 Meter Höhendifferenz des Donaukraftwerkes zu überwinden. Notwendig ist dazu ein vier Kilometer langes Gerinne, das eingebettet in die ökologisch wertvollen Flächen in der Greifensteiner Au errichtet wurde.
Ökologisch ist jedoch nicht nur das rund 8 Millionen Euro teure Projekt, auch beim Bau wurde auf kurze Transportwege geachtet. So wurden die 400.000 Kubikmeter Schotter, die ausgehoben wurden, für diverse Baustellen wiederverwendet, ein Hochwasserdamm wurde aufgeschüttet und vieles mehr.
Fisch-Verfolgung
Und damit man auch genau weiß, wie viele Fische die Wanderhilfe benützen, welcher Art und Größe sie sind, wurde eine spezielle Fisch-Reuse installiert. Hier werden die Tiere von Ökologen vermessen und mit einem Sender versehen. So kann man ihnen jederzeit auf ihrem Weg die Donau entlang folgen.
Auf diese Ergebnisse ist auch Landesfischereimeister Karl Gravogel schon gespannt, denn "manche Fische, etwa die Barbe, legen bei ihrer Laichwanderung mitunter über 20 Kilometer zurück."
Vernetzung ökologischer Zonen an der Donau
Die Barrierefreiheit für Fische ist jedoch nur eines der Ziele im Projekt "LIFE+ Netzwerk Donau". Hauptanliegen ist die Verbindung bestehender ökologisch gesunder Flächen und Renaturierungsprojekte.
Zur Sache: Das Kraftwerk Greifenstein ist das 8. Kraftwerk, das an der Donau errichtet wurde. Es versorgt 480.000 Haushalte mit Energie.
Noch mehr Fotos gibt’s hier:
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