Leserpost

Foto: (Symbol) pixabay

"Noch nie wurde ein Postverteilerzentrum so dicht bei einem Wohn- und Europaschutzgebiet wie in Langenzersdorf geplant. Und das aus gutem Grund, denn die Auswirkungen auf Gesundheit und Natur sind weit stärker als man annehmen möchte.
Neben Lärm, Schmutz, Feinstaub und gesundheitlichen Beschwerden berichten Menschen aus dem Umkreis des bestehenden Postverteilerzentrums in Allhaming, dass dieses in der Nacht mit Flutlicht beleuchtet wird und das Be- und Entladen von Paketen über weite Strecken hör- und spürbar ist - und das 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Außerdem leiden die angrenzenden Dörfer unter dem Verkehr, da die Verteiler nicht über die Autobahn fahren.
Die Bevölkerung aus Bisamberg kann aus diesem Grund nicht verstehen, dass solch ein Monsterprojekt ohne Strategische Umweltprüfung und ohne Einbindung der Bevölkerung gebaut werden darf. Darüber hinaus handelt es sich bei den Gemeinden Langenzersdorf, Bisamberg und Korneuburg um ein sogenanntes Feinstaub-Sanierungsgebiet. Damit sollte klar sein, dass die bestehende Feinstaubbelastung bereits jetzt zu hoch ist und keine weitere Belastung mehr zu tolerieren ist.
Wie schnell sich schlechte Luft auf die Bevölkerung auswirkt, zeigt eine Studie aus Großbritannien. Dort luden Wissenschaftler Menschen an stark befahrenen Einkaufsstraßen vor und nach der Shoppingtour zum Lungenfunktionstest. Das Ergebnis: Schon nach einem zweistündigen Einkaufsbummel atmeten die Getesteten weit schwerer als davor.
Welche Auswirkungen die Belastungen durch das Postverteilerzentrum auf die Bürger in den umliegenden Gemeinden und die Besucher des nahe gelegenen Florian Berndl Bads haben würden lässt sich daher leicht erahnen.
Weitere wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder bei Feinstaubbelastung doppelt so häufig an Husten, Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Asthmaanfällen leiden. Erwachsene zeigen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfälle. Es gibt sogar Studien, die darauf hindeuten, dass Feinstaub die Leistung des Gehirns negativ beeinflusst. Aus diesem Grund hat die Europäische Union rechtswirksame Grenzwerte festgelegt. Seit 2005 darf der Grenzwert von 50µg Feinstaub pro Kubikmeter Luft laut EU-Recht an nicht mehr als 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. Nach österreichischem Gesetz sogar nur an 30 Tagen. Die Landeshauptleute sind für die Einhaltung dieser rechtlich bindenden Vorschriften verantwortlich.
Lärm kann ebenfalls eine Reihe gesundheitlicher Beeinträchtigungen verursachen. Und von dem hat die Bisamberger Bevölkerung auch ohne Postverteilerzentrum bereits jetzt mehr als genug. Die Asfinag hat Lärmkarten erstellt und diese zeigen, dass die Gemeinden Langenzersdorf, Bisamberg und Korneuburg mit 60 bis 65 db über den Grenzwerten für Strassenverkehrslärm liegen. Auch schon bei geringer und ständiger Exposition von Lärm muss mit gesundheitlichen Folgen gerechnet werden.
Dazu gehören Beeinträchtigung der Sprache, Schlafstörungen, Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit sowie Beeinträchtigung im sozialen Verhalten (z.B. Aggressivität).
Untersuchungen zeigen, dass Verkehrslärm nach der Luftverschmutzung die zweitstärkste Auswirkung auf die Gesundheit hat. Die zuständigen Behörden müssten gemäß Umgebungslärmgesetzgebung der EU auf den strategischen Lärmkarten aufbauend, Aktionspläne erstellen. Aus diesen Gründen ist es nicht nachvollziehbar, dass eine Strategische Umweltprüfung nicht zur Anwendung kommt.
Die Situation unserer Umwelt wird vor allem durch die Aktivitäten der Wirtschaft geprägt und dadurch von den politischen Entscheidungen beeinflusst. Eine Zusammenarbeit zwischen Politik und erfahrenen sowie qualifizierten Experten und Expertinnen ist daher unausweichlich.
Ein weiterer Grund, warum sich die Bisamberger empört zeigen, dass keine Strategische Umweltprüfung durchgeführt wurde."

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