Vor 100 Jahren – 22. Februar 1918
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Schwerer Unfall. Ein mit tödlichem Ausgange erfolgtes Unglück ereignete sich in Stockerau am 12. Februar 1918 in der Manhartstraße 49. Der Hausbesitzer Leopold Killich hatte die Absicht, seinen 14 Meter tiefen, aber wasserarmen Brunnen noch tiefer ausheben zu lassen. Am 12. Februar war der Zimmermann Bittner mit den Eheleuten Killich mit der Einführung der sogenannten Brunnenbüchse beschäftigt. Bei der Arbeit löste sich auf einmal ein am oberen Brunnenrand befindlich gewesener Ziegelstein los und stürzte in die Tiefe. Der am Brunnenboden arbeitende Bittner wurde getroffen und am Kopfe schwer verletzt. Nach vieler Mühe konnte der bewußtlose Mann ans Tageslicht gebracht werden. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus überführt, woselbst er am 13. Februar im 66. Lebensjahre starb. Der Unglückliche hatte einen Schädelbruch erlitten."
"Der Dieb unterm Bette. Als der hiesige Advokat Dr. Johann Bechkranz am 5. Februar abends seine Wohnung betrat, sah er eine Person unter seinem Bette liegend. Der. Bechkranz erkannte in dem ungebetenen Gaste sofort den 19jährigen Sohn seiner Bedienerin, namens Rudolf Hromel, der sich die Schlüssel zu des Advokatens Zimmer von seiner Mutter angeeignet hatte. Während Dr. Bechkranz die Sicherheitswache holte, verschwand Hromet. Erst am Abend des nächsten Tages konnte Wachmann Mattausch den Burschen vom Dachboden seines Wohnhauses herunterholen, wo er sich versteckt hatte. Hromet hat sicherlich einen neuerlichen Diebstahl beabsichtigt. Er gestand, sich im Laufe des verflossenen Jahres verschiedene Geldbeträge aus dem Besitze des Herrn Dr. Bechkranz, sowie Zigaretten angeeignet zu haben. Der Dieb wurde dem Kreisgerichte eingeliefert."
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