Vor 100 Jahren – 24. November 1916
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Spillern. (Den Kameraden angeschossen und sich selbst entleibt.) Ein wahrhaft tragisches Drama hat sich am 12. November in der Nähe von Spillern abgespielt. Der in Spillern wohnhafte 13 jährige Schüler Josef Aigner schoß aus Unvorsichtigkeit auf seinen gleichaltrigen Kameraden Josef Dusch und jagte sich dann vor Schreck über seine Unvorsichtigkeit eine Kugel in die Schläfe. Die Knaben waren am Nachmittage des 12. November in Begleitung des Rudolf Steinhauser in Spillern auf dem Wege gegen Spillern begriffen, als Aigner mit seiner Waffe so unvorsichtig hantierte, daß ein Schuß losging und den vor ihm gehenden Dusch traf. Die Kugel drang unterm Herz in die Brust ein und verletzte den Dusch schwer. Dusch konnte sich noch ungefähr 200 Schritte fortschleppen, bis er bei der Straßenkreuzung gegen Unter-Rohrbach hilflos liegen blieb, während Steinhauser sich entfernt hatte. Auf seine Hilferufe hin kamen Ortsbewohner herbei, die den verwundeten Knaben in hoffnungslosem Zustande nach Stockerau ins Spital überführten. Als Aigner die Wirkung seiner unvorsichtigen Handlung sah, sagte er zu Steinhauser, nun töte er sich selbst und lief auf ein neben der Straße befindliches Feld, woselbst er auf einen Strohhaufen kroch und dort aus dem Revolver einen Schuß gegen seine rechte Schläfe abgab. Er war sofort tot. Die durch den Schuß angelockten Ortsbewohner konnten Aigner nur mehr als Leiche auffinden. Seine Leiche wurde nach Stockerau überführt. Die Waffe hatte er am Vormittage des Unglückstages erstanden."
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