Nationalratswahl 2024
NEOS-Kandidat Douglas Hoyos im Gespräch

- Douglas Hoyos
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Unsere Interview-Reihe mit Nationalratswahl-Kandidaten aus dem Waldviertel startet mit einem Gründungsmitglied der Neos, das im Bezirk Krems beheimatet ist. Douglas Hoyos ist unter anderem Abgeordneter zum Nationalrat, Vorsitzender im Rechnungshofausschuss, Generalsekretär der Neos und kandidiert für die Nationalratswahl.
MeinBezirk: Als Neos-Generalsekretär und Kandidat haben Sie schon einige Interviews gegeben. Immer wieder sprechen Sie von wichtigen und notwendigen Reformen, welche die Regierung vorantreiben müsse. Was wäre Ihrer Meinung nach am dringendsten zu reformieren?
Douglas Hoyos: "74 Prozent der Bevölkerung glauben, dass sich die Politik in die falsche Richtung entwickle.
Drei Schwerpunkte der Kampagne sind besonders wichtig:
Der erste ist "Entlastung": Diese ist besonders relevant, weil die Menschen sich hier aus eigener Kraft nichts mehr aufbauen können, da Steuern und Abgaben in Österreich viel zu hoch sind. Unser erklärtes Ziel ist also die Senkung der Steuer- und Abgabenlast auf 40 Prozent, damit der hart arbeitenden Bevölkerung zehn Prozent mehr netto vom Bruttogehalt bleiben.
Der zweite geht ums Bildungssystem: Wir brauchen ein Bildungssystem, das die Stärken stärkt und junge Menschen auf das Leben vorbereitet, damit sie das Handwerkszeug bekommen, um ihr Leben sinnvoll bestreiten zu können.
Der dritte Schwerpunkt ist Transparenz/ Antikorruption: Finanzen und Entscheidungen in der öffentlichen Verwaltung werden transparent."

- Douglas Hoyos
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MeinBezirk: Lassen Sie uns näher auf das Thema "Bildung" eingehen, das Ihnen besonders wichtig zu sein scheint. In welchem Bildungsbereich würden Sie als Erstes ansetzen?
Douglas Hoyos: "Wenn wir Menschen auf das Leben vorbereiten wollen, dann müsste das Bildungssystem natürlich bereits im Kindergarten beginnen.
Wir sehen quer durch alle Bildungsstufen, dass Pädagogen, Pädagoginnen und Lehrkräfte fehlen - das ist ein zentraler Punkt, an dem angesetzt werden soll: Entlastung für das bestehende Personal, Einsatz von Stützkräften, mehr Schulpsychologen, Schulärzte und so weiter. Diese Personalknappheit muss bekämpft werden, damit der Freiraum gewährleistet ist, sich individuell auf einzelne Kinder und Jugendliche zu fokussieren.

- Douglas Hoyos ist unter anderem Abgeordneter zum Nationalrat, Vorsitzender im Rechnungshofausschuss, Generalsekretär der Neos und kandidiert für die Nationalratswahl.
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Ich kann das mit einer persönlichen Geschichte zeigen: Am Gymnasium Horn habe ich großartige Lehrerinnen und Lehrer gehabt, die mich geprägt und unterstützt haben. In der 4. Klasse Gymnasium hatte ich eine Nachprüfung in Mathematik bekommen. Mein Lehrer hat damals zu mir gesagt: "Du bist ein guter Mathematiker, aber du kannst nicht rechnen. Das musst du aufholen, sonst bekommst du Probleme in Oberstufe." Er hat sich sehr für mich eingesetzt, indem er mir Nachhilfe besorgt hat, mich telefonisch in meinem Lernprozess unterstützt und sich für eine Aufstiegsklausel eingesetzt hat, um mir den Druck zu nehmen. Ich habe seither nie wieder Probleme in Mathematik gehabt und später sogar mit "Sehr gut" maturiert. Das ist ein Beispiel für intensive Unterstützung, wie sie manche brauchen würden, die aber im Regelunterricht nicht möglich ist. Wir brauchen allerdings endlich ein Schulsystem, in dem es möglich ist, dass jeder solche Chancen bekommt."
MeinBezirk: Wie sieht zurzeit Ihr Wahlkampf-Alltag aus?
Douglas Hoyos: "Als Generalsekretär bin ich für die gesamte Kampagne österreichweit zuständig, darum bin ich zurzeit sieben Tage die Woche im Einsatz."

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MeinBezirk: Nun die Frage, die man jedem Politiker im Wahlkampf stellt: Wie sind Ihre Erwartungen für die Neos?
Douglas Hoyos: "Ich würde den Erfolg nicht am Prozentergebnis festmachen, denn wir haben es bei der Europa-Wahl erstmals geschafft, zweistellig zu sein, das hat zuvor noch nie eine liberale Partei in Österreich geschafft.
Die Neos wurden 2013 gegründet, um eine Veränderung in diesem Land zu erwirken und Verantwortung zu übernehmen. Wir sehen, dass diese Bemühungen von den Wählerinnen und Wählern angenommen werden.
Darum bin ich davon überzeugt, dass der 29. September ein schöner Tag für die Republik wird, an dem wir hoffentlich beginnen können, daran zu arbeiten, dass die nächste Regierung die dringend notwendigen Reformen aufholt, die die letzte versäumt hat. Wir wollen am Ende des Jahrzehnts auf eine positive Bilanz zurückblicken können."
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