Volkshochschule Krems: Lage unverändert ernst
KREMS (mk) Die finanzielle Lage der Volkshochschule Krems ist nach wie vor ernst. Das gab jetzt die Leitung der Einrichtung bekannt. Im Vergleich zum Frühjahr, als Vorstand und Leitung bereits Alarm geschlagen hatten, habe sich bis heute nichts verändert. Nur die Stadt Krems – so die Volkshochschule – könne die Einrichtung noch retten.
Trotz gestiegener Anmeldungen bei leicht erhöhten Kursgebühren ist die Situation der Volkshochschule Krems prekär geblieben. Wenn auch die Kurse im kommenden Halbjahr nicht bedroht sind, so betont Vorsitzender Dr. Oskar Schild: „Wir warten auf eine verbindliche Zusage der Stadt, die der Volkshochschule Krems langfristig den Bestand sichert!“ Komme eine solche Zusage nicht bis Anfang Dezember, müsse ab Sommer 2017 mit erheblichen Einschnitten bis hin zu einer vollständigen Schließung gerechnet werden.
Wirtschaftliche schwierige Situation
Dr. Schild führt aus, dass ein neuer Vermieter und höhere Mieten sowie steigende Betriebskosten bereits zu einem finanziellen Fehlbetrag geführt hätten. Mögliche Ausweichquartiere für die Volkshochschule seien geprüft worden, doch in Krems hat sich nichts Adäquates gefunden. Volkshochschulleiter Leo Faltus bemüht sich um Sponsoren aus der Wirtschaft und um Zuschüsse des Landes, doch letztlich beruhe die einzige Hoffnung darauf, dass der städtische Zuschuss erhöht wird. Kassenverwalter Hans Wondraczek rechnet vor: „80.000 Euro jährlich bekommt die Volkshochschule bisher, mit einem Plus von 30.000 Euro könnte der Betrieb langfristig gesichert werden!“ Faltus betont: „In den Gesprächen mit der Gemeinde konnten wir die Verantwortlichen vom Ernst der Lage überzeugen und sind auf Verständnis gestoßen. Eine konkrete Lösung konnte aber noch nicht gefunden werden, es wurden weitere Gespräche vereinbart.“ Doch die Zeit, so Dr. Schild, dränge, „die einzuhaltenden Fristen kommen mit Riesenschritten näher“.
Schwerwiegende Auswirkungen
Ein Wegfall des Bildungsangebots der Volkhochschule Krems würde gut 3.000 Teilnehmer betreffen, die oft wöchentlich zu ihren Kursen kommen, und hätte schwerwiegende Folgen: Sprachkurse beispielsweise könnten nicht mehr angeboten werden, ebenso wie IT-Seminare, Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Berufs- und Selbstmanagement, Kreativ-Veranstaltungen, Entspannungs-, Gesundheits- und Bewerbungstrainings. Bildungsabschlüsse könnten nicht mehr gemacht werden. Und auch die sehr erfolgreichen Deutsch-Kurse für Flüchtlinge müssten gestrichen werden – ein ganz wichtiger Bestandteil der Integration.
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