Langenlois

Hagelflieger zogen Bilanz 2018: 24 Gewittertage, 81 Einsatzflüge und 66 Flugstunden

LANGENLOIS (mk) Die Generalversammlung des Kulturenschutzvereins für Langenlois und Umgebung (kurz: „Hagelflieger“) fand am 28. Februar 2019 im Veranstaltungssaal des Restaurants „Fly“ am Flugplatz Gneixendorf statt.

Erfolgreiche Saison

Die Hagelflieger konnten auf eine insgesamt erfolgreiche Saison 2018 zurückblicken. Das betonte Geschäftsführer Johannes Eckharter in seinem Bericht. Dazu einige Zahlen: Drohende Hagelschäden wurden mit 81 Einsatzflügen an 24 Gewittertagen meist erfolgreich bekämpft. Dabei verbrachten die Pilotinnen und Piloten 66 Stunden in der Luft. Dies liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 50 Einsätzen - ebenso wie die Anzahl der Einsatztage und der Flugstunden. Der erste Einsatz wurde am 10. Mai 2018 erforderlich. Im Mai gab es noch sechs weitere Einsatztage, im Juni sieben, im Juli fünf und im August außergewöhnliche fünf. Der intensivste Tag war der 10. Juni mit insgesamt neun Einsatzflügen.

Hagelschlag am Spitzer Graben

Einsatzleiter Thomas Stoifl präsentierte der Generalversammlung einige Folien über die Entstehung und Entwicklung des Hagelunwetters vom Samstag, 21. Juli, im Spitzer Graben. Dieses hagelführende Gewitter konnte erst relativ spät erkannt werden, da es sich sehr ungewöhnlich sowie besonders rasch und intensiv entwickelte. Trotzdem hatte Stoifl aufgrund seines „Bauchgefühls“ bereits zum Einsatz gerufen - obwohl auf dem Radar noch nicht einmal die ersten roten Echos erkennbar waren. Dadurch konnten zumindest in der gesamten westlichen Wachau ähnliche Hagelschäden wie im Spitzer Graben verhindert werden.

Experten bestätigen Hagelflieger

2018 wurden laut Bericht von Wolfgang Pöttschacher vom Flugwetterdienst Schwechat im Abwehrgebiet an 70 Tagen Gewitter vorhergesagt beziehungsweise nicht ausgeschlossen (Vorjahr: 54). An allen 24 Einsatztagen wurden bei der Morgenprognose Gewitter zumindest als möglich angesehen, was für eine hohe Qualität der Prognosen spreche. Rainer Kaltenberger von der Hohen Warte bestätigt in seinem Bericht aufs Neue, dass „kein kausaler Zusammenhang zwischen den getroffenen Hagelabwehreinsätzen und den registrierten Niederschlagsmengen festgestellt werden“ könne. Die Niederschläge aller Einsatztage und ihre räumliche Verteilung zeigten keine Benachteiligung oder Bevorzugung einer Region aufgrund der Maßnahmen der Hagelflieger.

Vorstand und Ehrengäste

Während der Versammlung wurde der amtierende Vorstand unter Obmann Emmerich Granner aus Oberloiben und seinen beiden Stellvertretern HansSchöller aus Wagram bei Traismauer und Josef Grillmaier aus Langenlois für weitere vier Jahre einstimmig wiedergewählt. Auch auf den weiteren Positionen gab es keine Veränderungen.

Als Ehrengäste konnte Obmann Granner den neuen Obmann der Steirischen Hagelabwehr Josef Mündler und den Geschäftsführer der steirischen Firma „Hail Air“ Josef Harrer begrüßen. Mündler berichtete anhand von eindrucksvollen Bildern über die herausfordernde Arbeit der Piloten einer Hagelabwehr-Organisation.

Spenden willkommen!

Die Langenloiser Hagelflieger weisen darauf hin, dass auch jeder private Haus-, Garten-, Balkon- oder Autobesitzer von den Hagelabwehrmaßnahmen des Kulturenschutzvereins profitiere. Geldspenden für diese Arbeit können gern auf das Konto IBAN AT31 3242 6001 0000 1776 überwiesen werden.