Ernährungssicherheit
'Kleinstrukturierte Biobetriebe müssen zukunftsfähig bleiben'

Foto: Rupert Pessl
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Die Regionalwert Niederösterreich-Wien AG hat Helga Wagesreither vom Bioladen Helga‘s Hollerbusch in Zwettl vergangene Woche zum Online-Talk geladen – ein Gespräch über Haltung, gesunde Lebensmittel und eine lebenswerte Zukunft.

MARIA LAACH. Im Jahr 2019 hat Helga Wagesreither den kleinen Bioladen im Stadtkern von Zwettl von Sonnnentor übernommen und ihn von „Unterm Hollerbusch“ auf „Helgas Hollerbusch“ umgetauft. „Am Anfang sind die Leute oft nur gekommen, um zu sehen, ob ich eh noch da bin“, erinnert sich Helga schmunzelnd. Inzwischen ist sie zu einem lebendigen Fixpunkt im Zwettler Innenstadtleben geworden - und zu einem wichtigen Dreh und Angelpunkt für gesunde Bio-Produkte.

Bei der Regionalwert Niederösterreich-Wien AG war sie letzte Woche zu Gast beim Online-Talk zum Thema „Warum soll ich im Bioladen einkaufen?“ – und gewährte uns einen Einblick in die Bedeutung ihres Bioladens für Mensch, Stadt und Umwelt.

Bio von hier

In ihrem Laden bekommt man so ziemlich alles, was ein kleiner Nahversorger leisten kann: von Lebensmittel über Babypflege, von Käse, Fleisch und Wurst zu Reinigungsmitteln. Der große Unterschied: ihre Waren sind ALLE biologisch produziert. Vor allem die Lebensmittel werden von kleinstrukturierten Bio-Betrieben in der Region produziert und verarbeitet und von der Berg-Stadt-Initiative (Bersta) von den vielen kleinen Höfen abgeholt und an die Bio-Läden verteilt. Auch Biogast aus der Kastnergruppe beliefert sie mit Biowaren, auch aus dem weiteren Umland oder Ausland. Eine Sache des Vertrauens.

„Bio ist mir extrem wichtig. Nicht nur wegen den gesunden Inhaltsstoffen und dem nachhaltigen Umgang mit Umwelt, Tier und Mensch, sondern weil es für mich einfach die natürlichste Lebensform ist – so wie wir es früher auch schon immer gemacht haben“, erklärt die Inhaberin.

Deshalb hat sie sich auch entschieden, ein Bioladen zu bleiben und kein Regionalladen zu werden – obwohl ihr Regionalität wichtig ist: „Nur weil etwas aus der Region kommt, heißt es noch nicht, dass es wirklich nachhaltig produziert wurde. Bei zertifizierten Bio-Produkten ist das jedoch Gewiss“. Auch wenn manche Bioprodukte nicht aus der Region kommen, weil sie dort -derzeit noch nicht- hergestellt werden, wie z.B. Bio-Tee. Vor allem Allergiker, Menschen mit Unverträglichkeiten oder Veganer sind mit ihrem Sortiment gut versorgt.

Momente der Menschlichkeit

Noch ist die Welt in Ordnung bei Helgas Hollerbusch. Doch wird sie das auch bleiben, bei aller Krise, steigenden Energiepreisen und immer mehr Supermärkten? Helga ist positiv: „Meine Kunden beginnen zwar gezielter einzukaufen, sie werden auch immer wachsamer bzgl. der Inhaltsstoffe, aber sie lieben und schätzen einfach meine Qualität, das Riechen, Probieren, Schmecken und Anfassen. Deshalb gibt’s auch noch keine Umsatzeinbußen.“ Ihren Online-Shop hat sie auch genau aus diesem Grund wieder eingestellt. „Mein Erfolgsrezept ist u.a. der direkte Kontakt, die Beratung, das Gespräch, einfach einen Moment der Menschlichkeit“. Sie hat zu 70% Prozent Stammkunden, die zum Teil von weit herkommen, um ihren gesunden Monatseinkauf bei ihr zu erledigen.

Ernährungssicherheit vor der Haustür

Der Online-Talk ist der vierte Teil der Eventreihe der Regionalwert Niederösterreich-Wien AG über das Geschäft mit unseren Lebensmitteln, in der die zukünftige Relevanz gesunder Bio-Lebensmittel – produziert vor unserer eigenen Haustür – thematisiert wird.

Vorstand Alfred Schwendinger dazu: „Ernährungssicherheit ist eines der zentralen Themen von morgen. Deshalb ist es wichtig, dass die kleinstrukturierten Biobetriebe aus der Region zukunftsfähig bleiben. Sie werden uns ernähren, auch wenn die globalen Lieferketten der großen Strukturen ins Wanken kommen“.

Dafür sammelt die Regionalwert AG Kapital über Bürgeraktien ein und unterstützen damit Bio-Betriebe entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette – vom Samen bis zum Teller.

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