Welterbe in Not: Arbeitskreis schreitet ein und startet Aufklärungskampagne
Infoveranstaltungen von 22. März bis 6. April in Wachau-Gemeinden
"Fragt man fünf Leute, was die Besonderheit der Wachau ausmacht, kommen fünf verschiedene Ansichten. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich die Ansichten sind", weiß Christian Hirtzberger, der Vorsitzende des Welterbes Wachau. Das alleine wäre noch nicht tragisch. Allerdings ortet Hirtzberger breite Unkenntnis darüber, welche nun die schützenswerten Besonderheiten sind, welche die Wachau zum Weltkulturerbe gemacht haben.
Durch "Fortschritt" zerstört man das Besondere
Und da fängt das Problem an, wie Hirtzberger beklagt: "Welterbe wird zwar als Tourismus-Label missbraucht." Die Politiker hätten allerdings nicht verstanden, dass es genau die schützenswerten Gegebenheiten sind, die sie mit riesigen Bauklötzen ruinieren. "Entwickeln kann man das Welterbe nur im Rahmen der vorhandenen Werte", erinnert der Arbeitskreis-Vorsitzende, "moderne Architektur hat sich also unterzuordnen." Durch das geplante Hochhaus am Heumarkt steht die Altstadt von Wien vor der Streichung von der UNESCO-Liste des Erbes der Menschheit.
Soll die Wachau Welterbe bleiben?
Weltkulturerbe wurde die Wachau, weil sie sich als vorwiegend mittelalterliche Landschaft organisch und harmonisch über die Zeit entwickelt habe. Die Terrassenlandschaft, der Weinbau, den bayrische Klöster hier kultiviert hätten, die Schiffahrt und nicht zuletzt die aufwändig errichtete Trasse der Wachaubahn, für welche damals nicht die einfachste, sondern die harmonischste Streckenführung gewählt wurde, machen die Wachau besonders.
"Weinbau und Tourismus bommen. Doch wenn wir Großbauten herstellen, wie es sie überall gibt, entziehen wir folgenden Generationen die Grundlage", warnt Hirtzberger.
Welterbe sei ein Kernprogramm der UMESCO, das herausragende Kultur als Eigentum der Menschheit an sich schützen möchte.
Veranstaltungsreihe: Welterbe - Was ist das?
Der Arbeitskreis macht es sich zur Aufgabe, die Bevölkerung über den Wert der Kultur aufzuklären. Von der geschichtlichen Entwicklung der Wachau, die vor 70.000 Jahren ihren Anfang genommen hat bis zu den Gründen, die dem Donautal den Titel "Welterbe" eingebracht hat, informiert Dr. Christian Hirtzberger in einem kurzweiligen Vortrag mit anschließender Diskussion.
Termine:
Rossatz: Mittwoch, 22. März 2017, 19.00 Uhr, Heuriger Johannes Schreiber
Spitz: Donnerstag, 23. März 2017, 19.00 Uhr, GH Reiböck „Goldenes Schiff“
Emmersdorf: Samstag, 25. März 2017, 19.00 Uhr, GH Pritz „Zum schwarzen Bären“
Dürnstein/ Loiben: Donnerstag, 30. März 2017, 19.00 Uhr, Heuriger Wolfgang Bäuerl
Weißenkirchen: Samstag, 1. April 2017, 19.00 Uhr, GH Korner „Zur weißen Rose“
Aggsbach/ Markt: Mittwoch, 5. April 2017, 19.00 Uhr, GH Schneider „Zur Venus“
Schönbühel: Donnerstag, 6. April 2017, 19.00 Uhr, GH Stumpfer
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