Verena Vondrak-Zorell
Als CliniClown bringt sie kranken Kindern Lebensfreude
Seit fast 30 Jahren besucht Verena Vondrak-Zorell chronisch und schwer erkrankte Kinder im Krankenhaus.
WIEN/LANDSTRASSE/ALSERGRUND. Als Frau Dr. Tupfen-Topfen zaubert die Landstraßerin Verena Vondrak-Zorell kranken Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Sie ist die künstlerische Leitung der CliniClowns und selbst jeden Montag im St. Anna Kinderspital im 9. Bezirk zu Gast, um den Patienten neue Lebensfreude zu schenken.
"Die Clownerie war für mich immer wichtig", erzählt die 60-Jährige. Nach ihrer pädagogischen Ausbildung verschlug es sie nach Paris in eine Theaterschule, wieder zurück nach Wien und weiter nach Prag in ein Puppentheater. Sie ist auch Co-Direktorin und Gründungsmitglied des Theater Olé in der Landstraße. Als Clown-Dame begeisterte Vondrak-Zorell regelmäßig auf Kindergeburtstagen oder Feiern. 1992 wurde sie Teil der CliniClowns und beobachtete, wie der Verein gewachsen ist. Rund 31 CliniClowns sind in Wien und Niederösterreich aktiv. Zu zweit besuchen sie auf Anfrage von Spitälern und Alters- und Pflegeheimen die Patienten und sorgen für Musik, Spaß und Abwechslung.
Mit Humor begegnen
In St. Pölten, im Altersheim Klosterneuburg und im AKH auf der Kinderchirurgie war Vondrak-Zorell als CliniClown schon im Einsatz. Mittlerweile begeistert sie, mit Clownsnase, Kostüm und Arztmantel ausgestattet, vor allem die jungen Patienten im St. Anna Kinderspital. Die Schicksale der Kinder und Jugendlichen mitzuerleben bringt oft eine gewisse Traurigkeit mit sich.
"Das Schöne an dem Beruf ist aber, dass man als Clown ganz unvoreingenommen auf die Patienten zugeht und selbst traurige Themen für eine kurze Zeit ausblendet", erzählt die Landstraßerin.
Botschafter der Lebensfreude
Das beste Feedback für sie ist, wenn die Kinder durch ihren Besuch neue Lebensfreude entwickeln und positive Erinnerungen mit nach Hause nehmen. So war es auch bei der mittlerweile siebenjährigen Jessica, die im Alter von drei Jahren mit einer Krebsdiagnose ins Spital kam. "Man hat Jessica vor kurzem gefragt, wie sie die Zeit im Krankenhaus erlebt hat und sie hat gesagt, dass sie sich jede Woche auf meinen Besuch gefreut hat. Ein schöneres Feedback gibt es nicht", so Vondrak-Zorell. Alles, was mit Komik zu tun hat, ist gerade in den Situationen, in denen sich die Patienten befinden, eine Herausforderung.
Als CliniClown braucht es daher Empathie und Einfühlungsvermögen, "wenn man aber einmal den Draht zu den Kindern hat, ist vieles möglich." Was Vondrak-Zorell an ihrer Arbeit als CliniClown schätzt, ist, dass sie durch ihre Besuche auch die Angehörigen der kleinen Patienten mitnehmen kann und sie die Kinder wieder lachen sehen. Im Zuge der Pandemie gab es auch für die CliniClowns Einschränkungen in ihrer Arbeit: Masken, 2G-Regel und manchmal auch abgesagte Termine. Trotzdem lautet ihr Motto nach wie vor: Den Menschen in jeder Lebenslage ein bisschen Freude und Leichtigkeit bringen.
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