Landstraße und Simmering
Die beiden Bezirksämter werden zusammengelegt
Eine mögliche Zusammenlegung der Bezirksämter Landstraße und Simmering sorgt für große Aufregung. Die BezirksZeitung hat recherchiert, was tatsächlich passieren soll.
von Hannah Maier und Anna-Sophie Teischl
WIEN/LANDSTRASSE/SIMMERING. Viele Spekulationen und schlecht recherchierte Meldungen können so einiges in Bewegung setzen. Das zeigt ein jüngstes Beispiel aus dem 3. und 11. Bezirk. Von Medien wurde die Zusammenlegung der beiden Bezirksämter gemeldet und das löste Verwirrung und Aufregung aus. Die BezirksZeitung hat recherchiert, was nun tatsächlich dahintersteckt.
"Ist das die neue Bürgernähe? Unser Bezirk verlöre damit sein zentral gelegenes historisches Bezirksamt und damit der Enkplatz seine Bedeutung", schreibt uns BezirksZeitung-Leser Hansjörg Hirn aus Simmering. In der "Kronen Zeitung" las er, dass die magistratischen Bezirksämter der Bezirke 3 und 11 zusammen in die Landstraße verlegt werden und das Amtshaus in Simmering somit Geschichte sei.
Beide Ämter bleiben Anlaufstelle
Innerhalb der FPÖ dürfte wienweit diese Ankündigung die Runde gemacht haben. Sowohl von den Fraktionen im 3. als auch im 11. Bezirk erhielt die BezirksZeitung nämlich Nachrichten dazu. Tatsächlich sind die beiden Bezirksämter mit Beschluss des Stadtsenats mit diesem Jahr zusammengelegt worden.
Das bestätigt Monika Wurst, Leiterin des Bezirksamts Landstraße seit 2007 und des Amts im 11. Bezirk seit 2008. Die tatsächliche räumliche Übersiedelung an den Hauptstandort im Dritten soll voraussichtlich Anfang 2024 erfolgen, "aber in beiden Bezirken bleiben die Ämter als Anlaufstelle erhalten", meint Wurst.
Was sich ab 2024 ändern wird
"Alle wichtigen Behördengänge können auch nach der Zusammenlegung wie gewohnt im Amtshaus erledigt werden", betont Simmerings Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ), der erklärt, dass es Gespräche zu einer Umstrukturierung schon länger gab. Das Pass-Melde-Fundservice, das Wahlreferat sowie die Parkraumbewirtschaftung bleiben an beiden Standorten ansässig.
Mit der Zusammenlegung wird das Amt in der Landstraße also zum Hauptstandort und damit übersiedeln unter anderem die Gewerbeangelegenheiten dorthin. "Wenn man also ein Gewerbe an- oder abmelden möchte, muss man das als Simmeringer im 3. Bezirk machen oder elektronisch erledigen", erklärt Wurst.
Auch Strafverfahren sind von der Zusammenlegung betroffen. Wer etwa im Zuge eines Verfahrens persönlich eine Rechtfertigung abgeben möchte, muss dafür also in das Amt in der Landstraße am Karl-Borromäus-Platz.
Geht’s ums Geld?
Es ist nicht das erste Mal, dass Bezirksämter im Zuge des Reformprozesses der Wiener Stadtverwaltung zusammengelegt werden, so geschah es bereits auch für die Bezirke 2 und 20 sowie 9 und 17.
Kritik daran gibt es, unter anderem von der FPÖ: "Es geht nur ums Geld. Alles wird zusammengelegt, man sehe sich nur einmal den Gesundheitsbereich an. Die Bezirksbewohnerinnen und -bewohner werden jetzt indirekt gezwungen alles nur mehr digital zu erledigen oder durch halb Wien zu rennen“, kritisiert Werner Grebner, FPÖ-Obmann im 3. Bezirk.
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