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Die Macht des Schicksals

‘‘Die Macht des Schicksals‘‘ erlebt man auf der Bühne der Wiener Staatsoper und das Schicksal bestimmt, wer neben mir sitzt. Das Programmstudium wird durch das Erscheinen einer soignierten Frau mittleren Alters unterbrochen. Fünf Minuten vor Vorstellungsbeginn schwebt sie ein und lässt sich auf dem Platz neben mir nieder. Ein dichter Schwall von Chanel 5 umhüllt mich. Er nimmt mir den Atem. Die Ouvertüre höre ich im Geruchsnebel. Ich glaube, nicht in ‘‘La Forza del Destino‘‘, sondern in ‘‘Das Parfüm“ zu sitzen. Bekanntlich gewöhnt sich die Nase nach einiger Zeit sogar an den schlimmsten Gestank. Ich versuche mich zu konzentrieren.

Gleich vorweg, es war eine B-Aufführung. Das deshalb, weil das Orchester lustlos spielte und der Dirigent Jusus Lopez-Cobos nichts dagegen unternahm. Dafür erntete er am Ende der Vorstellung die Buh-Rufe von der Galerie . Und das zu Recht! Die Inszenierung ist, bis auf wenige Ausnahmen, eine bemühte Angelegenheit. Ain Anger als Patre Guardiano und in einigen Abschnitten Violeta Urmana als Leonora stachen mit guten Leistungen hervor. Dass Fabio Armiliato in der Rolle des Alvaro nicht als indisponiert angesagt wurde, ist unverständlich. Bei den folgenden Aufführungen am 14. 1. und 17.2.2012 wird er krankheitshalber durch den Tenor Aquiles Machado ersetzt werden. Die Regie von David Pountey, dem Noch-Intendanten der Bregenzer Festspiele, würde nicht einmal auf der Seebühne Zuspruch finden.

Das ansprechende und durchaus kluge Bühnenbild hätte eine bessere Inszenierung verdient. Störend fand ich die seltsamen Kostüme in dieser Aufführung. Mit Absicht, aber ohne erkennbaren künstlerischen Grund, wird das Volk in pseudohistorische Gewänder gesteckt, aber aus unerklärlichen Gründen nicht der Prior. Er erscheint im Traueranzug. Preziosilla muss eine zum Krieg aufhetzende Zigeunerin spielen. Pountey macht in seiner Inszenierung aus ihr ein wild umher schießendes Cowgirl. Vielleicht als mögliche Anspielung an die USA ? Man weiß es nicht. Die im Orginal vorgesehenen Franziskaner (erkennbar durch braune Kutten) werden in der Oper zu Zisterziensern. Die Weltanschauung der beiden Orden könnte nicht unterschiedlicher sein. Verdi hatte sich sicher mit Absicht für die lebensbejahende Franziskaner entschieden und nicht für die, der Welt abgewandten Nachfolger der Benediktiner. Eine unnötige Kleinigkeit, die zur zusätzlichen Verwirrung beiträgt.

Bekanntlich endet die Geschichte einer großen Liebe und Diskriminierung blutig. Die zwei Ebenen des Kriegs, der Glaubenskrieg und der persönliche Krieg zwischen zwei jungen Männern, werden wegen der zweifelhaften Ehre geführt. Es zählen keine Freundschaften, keine humanen Werte, nicht mal die Dankbarkeit für Lebensrettung zählt. Es herrschen Hass, Faustrecht, Mord und Totschlag. Das Flehen um Gnade bleibt unerhört. Leonora wandelt auf einem Minenfeld der Gefühle, deren sie nicht mehr Herrin wird. Sie stirbt ebenso wie ihr Bruder.

Die “eingedüftelte” Dame seufzt, der Vorhang fällt. Schnell raus aus dem Chanel - Inferno an die frische Luft. Die Tram donnert an der Oper vorbei. Der kalte Westwind bläst klagend, als ob er meiner gerade erlebten Enttäuschung zustimmen würde. Bei gefühlten -2 Grad lasse ich mich erschöpft ins Auto fallen, schiebe die CD mit dem grandiosen ‘‘Te Deum‘‘ von Hector Berlioz ein. Die Klimaanlage drehe ich nur sparsam auf, damit die Musik nicht gestört wird. Die göttlichen Klänge lassen mich schnell die ‘‘Macht des Schicksals‘‘ vergessen und meine musikalische Welt ist wieder in Ordnung.

Reinhard Hübl
Freier Journalist
http://stani.blogworld.at/

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