Die Platten sind zurück: Wiens erstes LP-Café eröffnet
Der Niederländer Kay Burki betreibt in Erdberg das österreichweit erste Langspielplatten-Café.
LANDSTRASSE. Lange Zeit waren sie "out", nun feiern sie ihr Comeback: die Langspielplatten. Für Kay Burki allerdings waren sie immer präsent. Seit er denken kann, begeistert sich der gebürtige Niederländer für Musik. Mit dem ersten LP-Café hat er sich in der Erdbergstraße 10 seinen Traum erfüllt.
"Ich hatte immer meine Stammläden, in denen ich viel Zeit verbrachte", erzählt er. "Aber es war mir irgendwie zu unpersönlich. Mir fehlte die lockere Atmosphäre." Genau das will er in seinem Laden ändern. "Die Leute können herkommen, stöbern und ein Bier trinken. Aber es gibt weder Kauf- noch Konsumationszwang", sagt er. Gute Beratung kann der ausgebildete Tontechniker, der in Amsterdam am renommierten SAE-Institut studierte, allemal bieten.
An Erfahrung mangelt es ihm nicht. So war er beispielsweise am St. Pöltner Landestheater als Tonmeister tätig. "Ich arbeite immer noch in diesem Bereich", so Burki. "Ich muss Geld verdienen. Aber Stück für Stück will ich mich mehr auf das Geschäft konzentrieren."
Von Austropop bis Metal
Burkis Geschmack ist vielfältig, und so ist von Austropop über progressiven Rock/Metal bis hin zu Soul alles zu finden. 10.000 Euro habe er bisher in die Sammlung gesteckt, erzählt er. Und er ist stets offen für neue Ideen der Kunden. In erster Linie ist er nämlich Musik-Verkäufer, kein Gastronom. Und er freut sich, dass auch immer mehr junge Leute sich für die – doch etwas teureren – Vinylplatten interessieren. "Es ist ähnlich wie bei Büchern", erklärt er. "Man kann sich entweder ein Kindle kaufen oder die gebundene Buchversion." Viele wollen etwas in der Hand haben, eine Platte mit Layout und Booklet. Das kann Spotify nicht bieten.
Neben den Platten bietet Burki auch Plattenspieler und Lautsprecher an. "Die Qualität ist kaum schlechter als bei CDs", versichert er. "Es kommt natürlich auch immer auf die Aufnahme selbst an." Burki wohnt in der Landstraße und hier will er auch bleiben. "Der 3. Bezirk ist ein Musikbezirk", strahlt er. Infos und wann geöffnet ist, finden Sie hier.
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