Wiener Tramwaytag
Eine Rundfahrt mit Denkmälern auf Schiene

  • In der Sammlung der Familie Portele befindet sich die größte, auf eine Stadt ausgerichtete Straßenbahn-Sammlung der Welt.
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Die Sammlung "Wiener Tramwaymuseum" ermöglicht es, mit Originalen aus vergangener Zeit zu fahren. Mit 109 denkmalgeschützten Straßenbahnen ist es die größte und kompletteste auf eine Stadt ausgerichtete Sammlung der Welt.

WIEN/LANDSTRASSE. Sitze aus Holz, Haltegriffe aus Leder, hohe Fenster und Tulpenlampen im Stil Otto Wagners, viel Handarbeit – so kann man sich die Tram Nummer 2139 vorstellen. Gebaut im Jahre 1912, ist diese Straßenbahn eine von insgesamt 109 denkmalgeschützten Fahrzeugen der Familie Portele, die damit eine Reise in die vergangene Zeit ermöglichen.

Begonnen hat alles vor etwa 55 Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Aufbruchstimmung, man wollte sich von alten Lasten verabschieden und Neues erschaffen. Helmut Portele dachte allerdings ein wenig anders, er war davon überzeugt, dass man Dinge für die Nachwelt aufbewahren sollte. So kam es, dass er über 170 Straßenbahnen gekauft hat. Nicht mehr alle davon, aber ein beachtlicher Teil ist heute im Besitz des Wiener Tramwaymuseums, das Porteles Frau und Sohn weiterführen. "Was mein Mann da erschaffen hat, ist etwas Großartiges. Anhand der Straßenbahnen bekommt man auch einen Einblick, wie sich die Technik weiterentwickelt hat", so Elisabeth Portele.

Unikate aus den 1920er-Jahren

Für die Rekonstruktion, Wartung und Erhaltung dieser Jahrzehnte alter Unikate wurden vom Gründer und von den Mitarbeitern der Sammlung viele ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. Ihnen ist es zu verdanken, dass die historischen Straßenbahnen heute noch durch Wien fahren. Geparkt sind die Trams zum größten Teil in der Remise Erdberg, wo ein Teil davon im Verkehrsmuseum der Wiener Linien ausgestellt ist.

  • Wertiges Holz und glänzendes Messing wurden verarbeitet.
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Darüberhinaus bietet das Tramwaymuseum Führungen als auch Sonderfahrten an, mit denen sie die Aufrechterhaltung der Sammlung hauptsächlich finanzieren. Die Straßenbahnen stammen vorwiegend aus den 1910er-bis 1920er Jahren. Jedes einzelne Fahrzeug in der Sammlung ist historisch wertvoll und denkmalgeschützt. Eine Fahrt darin ist etwas besonderes, beliebt sind sie für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder Polterabende, dafür wird der "Heidelberger" verwendet, eine Bahn aus der Nachkriegszeit, die im Inneren viel Platz bietet. 

Kostenlose Rundfahrten am Wochenende

Der Familie Portele ist ein großes Anliegen, die alten Straßenbahnen auch im Stadtbild zu präsentieren, neben den Sonderfahrten gelingt das mit speziellen Aktionen oder Veranstaltungen. Am Samstag, den 25. September, am Tramwaytag der Wiener Linien, ist es wieder so weit: Zwei historische Züge der Sammlung sind vom Verkehrsmuseum Remise bis zum Bahnhof Simmering unterwegs.

  • Am 25. und 26. September kann man kostenlos mit den historischen Straßenbahnen mitfahren.
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Am Tag darauf, den 26. September können Interessierte kostenlos mit den denkmalgeschützten Bahnen mitfahren. Von 10 bis 17 Uhr sind die Zweiwagenzügen auf einer Rundstrecke beim Quartier Belvedere über den Schwarzenbergplatz und den Ring unterwegs.

Aufbewahren für die Zukunft

Mit voranschreitender Zeit und technischer Weiterentwicklung kommen immer wieder neue Wägen zur Sammlung. "Ich finde es wichtig, dass sie für die Zukunft, die nächste Generation erhalten bleiben. Wir ermöglichen eine Reise in die Vergangenheit, in der die Handwerkskunst noch wertgeschätzt wurde", so Portele.

Sie hofft, dass die Sammlung noch lange weiter bestehen und wachsen wird. Irgendwann werden sich vielleicht die Straßenbahnen, die heute durch Wien fahren im Museum befinden und ein Zeichen dafür sein, wie sehr sich Technik und Verkehrswesen weiterentwickelt haben.

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  • In der Sammlung der Familie Portele befindet sich die größte, auf eine Stadt ausgerichtete Straßenbahn-Sammlung der Welt.
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  • Am 25. und 26. September kann man kostenlos mit den historischen Straßenbahnen mitfahren.
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  • Wertiges Holz und glänzendes Messing wurden verarbeitet.
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  • 109 denkmalgeschützte Bahnen befinden sich im Besitz der Familie Portele.
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