Landstraßer Hauptstraße: Breitere Gehsteige, dafür weniger Parkplätze
Ecke Landstraßer Hauptstraße/Invalidenstraße sollen Parkplätze und eine Ladezone gestrichen werden um den Gehsteig zu verbreitern.
LANDSTRASSE. Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung beschlossen die Grünen und die SPÖ unisono, dass die Längsparkplätze in der Landstraßer Hauptstraße entfernt werden sollen. Laut einer Aussendung der FPÖ soll der Gehsteig verbreitert werden. "Und das nur, um die dort befindlichen Schanigärten unnötig wachsen zu lassen und den Autofahrern das Leben zusätzlich zu erschweren“, meint Bezirksvorsteher-Stellvertreter Werner Grebner (FPÖ). Die Grünen-Bezirksparteiobfrau Ulrike Pilgram meint, dass es keinesfalls geplant sei, die Schanigärten zu vergrößern. Der wahre Grund sei ein anderer: "Die Landstraßer Hauptstraße hat werktags ein FußgängerInnenaufkommen von bis zu 19.000 Passanten", meint Pilgram. Dieser Umbau hätte schon bei der Errichtung des Einkauf-Centers Wien-Mitte geschehen sollen. Auch eine Weiterführung des Umgestaltungsprojekts von der Rochusgasse bis zur Juchgasse wäre als Möglichkeit da gewesen. Der Antrag aus dem Jahr 2000 wurde nun von der SPÖ-Landstraße und den Grünen erneut gestellt.
Zurzeit befindet sich eine Baustelle auf etwa drei der sechs Parkplätzen. Der restliche Platz wird durch eine Ladezone beansprucht. "Mit Parkplätzen ist es sowieso ein Lotto-Spiel im Bezirk", meint der dort ansässige Optiker Tartic Mirsad. Bei Verlust der Parkplätze fürchtet der Optiker um seine Kunden. Natürlich wollen die Kunden direkt vor der Tür stehenbleiben, es gehe ja nirgends sonst. Doch die Längsparkplätze von der Invalidenstraße bis zum Tiefgaragenabgang sollen verschwinden.
Geschäftsleute sind sich einig
Dass die Parkplätze dringend benötigt werden, meinen alle. Sogar die, die nicht mit dem Auto fahren: "Ich brauche keinen Parkplatz, ich fahre öffentlich. Aber ich fürchte um meine Kunden, die wollen sicher vor der Tür stehenbleiben, und meine Nachbarn brauchen die Ladezone unbedingt", meint Boutique-Besitzerin Monika Schatz.
Die dort ansässige Blumenhändlerin Khaleda Tekeli schließt sich der Kollegin an. Man könne doch nicht die Parkplätze und die Ladezone streichen. Der verbreiterte Gehsteig würde die Parkmöglichkeiten zunichte machen. "Natürlich finde ich das schlecht, wo soll ich bitte parken? Ich komme jeden Tag mit dem Auto, und im Bezirk gibt es sowieso keine Parkplätze. Es wäre ok., wenn jeder Betreiber einen eigenen Parkplatz bekommt", meint Blumenexpertin Khaleda Tekeli.
Von einem breiteren Gehsteig würden die Betriebe mit Schanigärten profitieren. Einer der Schanigarten-Besitzer, Tristan Hanzl von Joseph-Brot, war allerdings nicht zu einer Stellungnahme bereit.
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