Vom Banker zum Fotografen

Landstraßer holt Balletttänzer vor die Linse

15 Jahre lang hat Simon Kupferschmied als Banker gearbeitet. Jetzt hat er als Berufsfotograf seine erste Publikation herausgebracht. 

WIEN/LANDSTRASSE. Es gibt nicht viele Menschen, die sich trauen ihr Hobby zum Beruf zu machen. Einer der zeigt wie es gehen kann, ist Simon Kupferschmied. Der 42- Jährige ist dreifacher Familienvater und Berufsfotograf. Und das obwohl er früher in einer Bank angestellt war. 

"Fotografieren hat mich immer schon interessiert, aber so richtig losgegangen ist es eigentlich als ich zur Matura meine erste Spiegelreflexkamera bekommen habe", erzählt Kupferschmied. Dennoch fängt er bei einer Bank an und bleibt dort auch 15 Jahre. 2010 meldet Kupferschmied sein Gewerbe an und beginnt in der Bank Stunden zu reduzieren. Erst im Jahr 2018 kündigte er seinen Job und begann seinem Traum nachzugehen. 

Sein Studio liegt im dritten Bezirk unmittelbar neben dem Stadtpark in der Rubin-Bittmann-Promenade. "Ein ehemaliger Schulkollege hat in den oberen Geschoßen eine Kanzlei eröffnet und wusste nicht, was er mit den Keller-Räumlichkeiten machen soll. Für mich ist die Location super, weil sie hoch ist und genügend Platz bietet", schwärmt Kupferschmied. 

Balletttänzer als Fotomodels

Aus dem Studio im 3. Bezirk stammt nun auch die erste Publikation des Fotografen. In "Ballettauditions and More" hat Kupferschmied zahlreiche Balletttänzerinnen abgelichtet. Darunter auch die mittlerweile in London tanzende Natascha Mair. Fünf Jahre fotografierte er Tänzer der Ballettakademie, die Fotos für die Bewerbung an den großen Opernhäuser benötigten. Aus der Zusammenarbeit ist nun sein erstes Buch geworden. "Ich wollte unbedingt Leute fotografieren die Körperspannung und Muskeln haben, sich gerne in Pose bringen wollen und trainiert sind", erzählt Kupferschmied. 

Gemeinsam mit einem Verwandten stand er schließlich in seinem Studio und kuratierte bei lauter Musik seine Publikation: "Wir sind da gemeinsam im Studio gestanden und haben 100 Bilder am Boden liegen gehabt. Dann haben wir begonnen ein Konzept zu entwickeln." Neben den Fotos im Studio wurde auch im Bezirk fotografiert. Dabei wurde beispielsweise eine Allee in der Schlachthausgasse zum Motiv. 

Während seiner Karriere als Fotograf durfte Kupferschmied auch für eine Charity-Organisation fotografieren. "Die haben mich vier Mal nach Afrika und einmal nach Myanmar eingeladen. Und dort erfährt man dann natürlich ganz persönliche Geschichten der Einwohner - das ist schon bewegend", erzählt der Fotograf von seinen Reisen. 

Seit zehn Jahren wohnt der 42-Jährige schon gemeinsam mit seiner Familie in der Landstraße. Neben dem Rochusmarkt und der Landstraßer Hauptstraße mag er vor allem einen Park im Bezirk besonders gerne: "Der Arenbergpark ist einfach super für die Kinder. Gemeinsam mit den Kids bin ich oft dort am Spielplatz." Vielleicht wird ja auch der Flakturm einmal zur Shooting-Location für den Landstraßer Berufsfotografen.