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Die Stadtregierung lotet derzeit die Möglichkeiten aus. Auch in der Landstraße gibt es dazu einige Überlegungen.
Um die Verkehrssicherheit in Wien weiter zu erhöhen will die rot-grüne Koalition Optionen für Tempo-30-Zonen prüfen. Die bz hat nachrecherchiert, was das für den Bezirk bedeuten könnte.
(bar/tk). Mehr Ruhe, mehr Sicherheit oder eine Schikane für Autofahrer: Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen ist für den Bezirk immer ein heikles Thema. In dem Koalitionsübereinkommen hat sich die Stadtregierung auf eine Überprüfung der Möglichkeiten zum Ausbau von 30er-Zonen geeinigt: „Grundsätzlich dienen diese der Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität, der Schweregrad der Verletzungen sinkt bei geringerer Geschwindigkeit deutlich“, argumentiert Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
Vier stark frequentierte Durchzugsrouten und dazwischen dichtbebautes Gebiet machen die Landstraße zu einem verkehrsstarken Distrikt. Ob Landstraßer Gürtel, Rennweg, Landstraßer Hauptstraße – während dort die Lenker nicht selten im Stau gefangen sind, ist es in den meisten Wohnvierteln zeitweise seelenruhig.
Wie auf zahlreichen anderen Routen verhindert der öffentliche Verkehr eine Tempo-30-Beschränkung. Wie in der Kundmanngasse, wo vor dem Gymnasium reges Treiben auf den Gehsteigen herrscht. Aber – wegen der Buslinie bleibt es beim 50er. „Ansonsten haben wir kaum solche Grenzfälle“, sagt SP-Bezirksvize Rudi Zabrana. Um Tempo 30 erweitert werden die Bereiche Karree St. Marx sowie der Abschnitt Aspangstraße, wo gerade das Monsterprojekt Eurogate entsteht. Experten sehen ebenfalls eine Erhöhung der Verkehrssicherheit durch die Einführung: „Eine unserer Studien zeigt, dass österreichweit Tempolimit 30 statt 50 im Ortsgebiet die Zahl der tödlichen Unfälle um etwa ein Viertel verringern würde“, argumentiert Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Gemischte Gefühle
Martin Hoffer, Jurist des ÖAMTC, sieht dies jedoch zurückhaltender: „Da in den 30er-Zonen derzeit automatisch die Vorrangschilder abgenommen werden, steigert man damit das Risiko für Unfälle mit Blechschaden.“ Der Experte warnt aber vor einer allzu emotinalen Debatte: „Dabei handelt es sich um eine Glaubensdiskussion. Das Für und Wider ist für jede Situation abzuwägen.“
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