Verkehrsknoten wird endlich gelöst
Die Kreuzung Landstraßer Gürtel/A23 wird im Frühjahr neu gestaltet.
(mr). Anrainer befürchten, dass durch die Optimierung des Knotenpunkts mehr Verkehr angezogen wird. Außerdem soll der kleine Park neben der Autobahn-Rampe empfindlich verkleinert werden.
Staus stehen hier auf der Tagesordnung. Das ist auch nicht wirklich überraschend, trifft doch die meistbefahrene Straße der Stadt auf die meistbefahrene Straße Österreichs. Die Rede ist von der Kreuzung Landstraßer Gürtel/A23. Noch dazu kommt die Straßenbahnlinie 18, die mitten durch den Verkehrsknotenpunkt führt. Dieses undurchsichtige Gewirr soll nun entwirrt werden (BZ berichtete).
Viele Anrainer dagegen
Was die Autofahrer sicherlich freuen wird, denn das Gewirr aus sich gegenseitig blockierenden Abbiegespuren und Gleiskörpern soll durch eine leistungsfähige Anordnung aus Unterführungen und Verschwenkungen ersetzt werden. Das Problem daran: Die Kreuzung befindet sich mitten im Wohngebiet, und viele Anrainer haben keine große Freude mit dem Projekt. Die Bürgerinitiative „Lebensraum Landstraßer Gürtel“ kritisiert, dass die Optimierung der Kreuzung mehr Verkehr anziehen wird. Denn derzeit ist ein Abbiegen von der Landstraßer Hauptstraße auf die A23 nicht möglich. Nach dem Umbau wird es aber eine eigene Abbiegespur geben. Die Anrainer befürchten, dass dadurch die Verkehrskapazität in ihrem Grätzel empfindlich erhöht wird.
Mehr Verkehr, weniger Bäume
Dem nicht genug, muss der Neugestaltung auch Grünfläche weichen. Denn die zusätzlichen Abbieger und Unterführungen sowie die geplante Einhausung (Lärmschutz) brauchen Platz. Was zur Folge hat, dass der heute noch bestehende kleine Park zwischen der A23-Rampe und den daneben liegenden Häusern verkleinert wird. Für das ohnehin mit wenig Grünraum gesegnete Grätzel ist das ein herber Verlust. Kritik, die Bezirksvorsteher Erich Hohenberger nachvollziehen kann. Aber: „Die Abfahrt kann nicht verhindert werden“. Tatsächlich schreitet die Stadtentwicklung in der Gegend dynamisch voran. So befinden sich der neue Hauptbahnhof und das Entwicklungsgebiet Eurogate in Aspern in unmittelbarer Nähe, was das Verkehrsaufkommen in den kommenden Jahren stark erhöhen wird. Die derzeitige Situation sei laut Hohenberger verkehrstechnisch sehr problematisch, jeden Tag gebe es einen großen Rückstau in beide Richtungen. Im Planungsprozess habe er dennoch versucht, Baumreihen zu retten. Und während der Bauarbeiten will er darauf achten, dass die Belastung für die Anrainer auf ein erträgliches Maß reduziert wird.
Fertigstellung bis 2013
Die bauvorbereitenden Maßnahmen für das 106 Millionen Euro teure Projekt haben bereits begonnen. Die Hauptarbeiten sollen laut Asfinag im Frühjahr 2011 starten. Ziel sei die Fertigstellung knapp zwei Jahre später. Dann dürfen sich aber auch die Anrainer zumindest etwas freuen, denn durch die geplante Unterführung wird die Straßenbahnlinie 18 zügiger kreuzen können. Außerdem sind umfassende Lärmschutzeinrichtungen geplant.
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