Heumarkt-Projekt Chronik
Was bisher alles geschah
Das umstrittene Projekt ist derzeit in aller Munde. Die bz hat ein paar Jahre zurückgeblickt.
LANDSTRASSE. Das Areal Heumarkt liegt zwischen Stadtpark und Schwarzenbergplatz und bildet eine Verbindung zwischen dem ersten und dritten Bezirk. Es umfasst eine Fläche von 15.400 Quadratmetern. Das geplante Bauprojekt sorgt bereits seit Jahren für heftige Diskussionen. Die bz hat die Vorgänge zusammengefasst:
• 1960 wurde das Hotel InterContinental gebaut.
• 2012 kaufte WertInvest das Areal des Hotels, um dort ein Immobilienprojekt zu entwickeln.
• Ende 2012 wurde ein Expertenverfahren zum geplanten Projekt durchgeführt. Im Zuge dessen legten drei Planungsteams ihre Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Gebiets dar. Auf Grundlage dieses Verfahrens fand schließlich ein Architekturwettbewerb statt.
• Ende Februar 2013 kam es zu ersten Protesten gegen den Bau. Konkret ging es dabei um ein vorgesehenes Hochhaus, das das Stadtbild beeinträchtige.
• Im Februar 2014 ging das Projekt des brasilianischen Architekten Isay Weinfeld als Gewinner hervor.
• Im Mai 2016 kündigte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) eine "Nachdenkpause" für das Projekt an.
• Im Dezember 2016 wurde eine reduzierte Variante des Projekts präsentiert, dies betraf vor allem einen niedrigeren Turm. Dieser Entwurf erhielt die Zustimmung des Fachbeirats für Stadtplanung.
• Im Juni 2017 setzte der Gemeinderat den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan fest und schloss den Vertrag zwischen Stadt und Projektwerber ab.
• Am 6. Juli 2017 erfolgte der Eintrag des historischen Stadtzentrum Wiens in die Rote Liste des Weltkulturerbes. Seit diesem Tag ebben die Proteste gegen Investor Michael Tojner (WertInvest) nicht ab. Vor allem die Organisation "Alliance for Nature" setzte sich gegen das Projekt ein. Ende 2018 zog man vor das Bundesverwaltungsgericht. Der Grund: die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung. Bisher lieferten die Verhandlungen noch kein Ergebnis. Ein Bericht von Icomos (Internationaler Rat für Denkmalpflege) zum Projekt fiel negativ aus. Wien könnte mit dem 66 Meter hohen Turm seinen Weltkulturerbe-Status verlieren. Der Bund reagierte prompt. Kulturminister Gernot Blümel (VP) fordert die Stadtregierung auf, sich an die Icomos-Empfehlungen zu halten. Andernfalls wird er eine Weisung erteilen. Die WertInvest beharrt weiterhin auf den Mehrwert des Projekts. In der Causa Heumarkt wird es also noch viele Kapitel geben.
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