Rudolfsstiftung: Ansturm auf Augenklinik befürchtet
Die Augenärzte des SMZ-Ost sollen in Zukunft in der Landstraßer Rudolfstiftung angesiedelt werden.
LANDSTRASSE. Was früher aufgeteilt war, soll künftig eins werden: Die Augenabteilung des SMZ-Ost könnte in die Rudolfstiftung übersiedelt werden. Dieseits wie jenseits der Donau besteht nun eine berechtigte Angst vor einer maßlos überfüllten und für viele zu weit entfernten Augenklinik.
Man wolle lediglich Kompetenzen und Ressourcen in einem großen Zentrum bündeln, versucht man seitens des Wiener Krankenanstaltverbundes (KAV) zu beruhigen.
"In der Rudolfstiftung wird die stationäre Behandlung der Patienten dann auf drei fachlich spezialisierten Abteilungen erfolgen", sagt KAV-Pressesprecherin Marion Wallner. Das gesamte Personal der SMZ-Ost-Augenabteilung übersiedelt in den 3. Bezirk. In Zukunft ist also in der Rudolfstiftung mit wesentlich mehr Augenpatienten aus ganz Wien zu rechnen. "In dem künftigen Augenzentrum werden weitaus mehr Mitarbeiter tätig sein, als auf der derzeit bestehenden Augenabteilung der Rudolfstiftung", sagt Wallner. In konkreten Zahlen könne man das derzeit jedoch noch nicht sagen. Die derzeit 26 Augenfachärzte im Spital in der Juchgasse 25 werden sich deutlich erhöhen. Mehr Arbeitsplätze sind für den 3. Bezirk jedoch relativ zu sehen, siedeln die Ärzte doch lediglich um.
Protest in Donaustadt
Jenseits der Donau schlägt die Schließung der Augenabteilung im SMZ-Ost hohe Wellen. Damit würde die einzige Augenabteilung über der Donau geschlossen werden, denn auch im Krankenhaus Nord in Floridsdorf, das 2019 eröffnen soll, ist keine solche geplant. Grund für die Absiedlung aus Transdanubien ist laut Wiener Krankenanstaltenverbund die Schaffung von "Zentren, in denen hochqualifizierte Experten bestimmte Krankheitsbilder behandeln."
5.000 Unterschriften
Seitens der Donaustädter Bürger hat man freilich keine große Freude mit der geplanten Schließung. Dabei ist nicht nur die örtliche Nähe ein Grund, weshalb eine Abwanderung der Augenheilkunde für die Donaustädter tragisch wäre. "Mindestens genauso wichtig ist auch die öffentliche Erreichbarkeit, die in der Rudolfstiftung nicht gegeben ist. Hier fährt im Gegensatz zum SMZ-Ost weder ein Bus noch eine U- oder S-Bahn direkt hin", sagt Ruth Hufnagl.
Ältere betroffen
Davon seien besonders viele ältere Personen betroffen, die nach einer Behandlung oft nur schlecht sehen und kein Geld für ein Taxi hätten. Die Donaustädterin Hufnagl sammelt derzeit Unterschriften gegen die Schließung. Rund 5.000 sollen es bereits sein. Öffentliche Unterstützung gegen die Umsiedlung kommt von der Vorsitzenden des österreichischen Seniorenbundes, Ingrid Korosec: Sie spricht sich dagegen aus.
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