Theatergruppe St. Rochus: Einmal deutsche Komödie, bitte - und zwar eingewienert!
Rund 20 Amateurschauspieler spielen im Rochustheater das Stück "Die blaue Maus". Der Reinerlös geht an karitative Einrichtungen.
LANDSTRASSE. Leicht zu finden sind sie gewiss nicht. Nähert man sich der ganzen Sache aber etwas, weiß man ganz schnell wo's lang geht. Da wird mit Inbrunst gesungen, schallend gelacht und irrwitzig gekichert. Die Rede ist von der Theatergruppe St. Rochus. Im Pfarrsaal der Rochuskirche probt die Gruppe aus rund 20 Freiwilligen für das Stück "Die blaue Maus" - drei bis vier Mal wöchentlich je vier Stunden. Dass das neben Studium oder Beruf nicht immer ganz einfach ist, weiß auch Leiter Josef Tschida: "Das kann man nur machen, wenn's einem auch richtig Spaß macht".
Ein Stück pro Jahr probt die Theatertruppe, dieses wird dann traditionsgemäß zur Faschingszeit im Pfarrsaal aufgeführt. Welches Stück, das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich, meist eine "deutsche Komödie - eingewienert", erklärt Tschida. "Man muss natürlich auch ein Stück finden, das zur Bühne passt", so der Leiter der Gruppe. Mit einem Team aus 13 Schauspielern im Alter von 25 bis 70, sei das nicht immer ganz so einfach. Gewisse Eingrenzungen gebe es da schon, vor allem die Paare im Stück müssten auch "optisch" irgendwie zusammenpassen.
"Mir macht das einen riesen Spaß"
Dieses Jahr fiel die Wahl auf das Stück "Die blaue Maus", eine turbulente Komödie in drei Akten von Carl Laufs und Curt Kraatz in einer Bearbeitung von Hugo Wiener. In der Hauptrolle steht dabei Gottfried Fuhrmann als "Leo Bamberger", ein 60-jähriger Geschäftsmann aus Amstetten und Mitglied des exklusiven Bundes der "Artusritter". Dass dieser geheimnisvolle Ritterbund nur als Vorwand dient, um mit dem Schwiegersohn durch die Nächte zu ziehen, lässt sich zumindest noch anfangs vor der eigenen Ehefrau geheim halten. Spätestens als eine angebliche Tochter Bambergers die Bühne betritt - und sich dann auch noch als Mann entpuppt - wird die Sache brenzlich.
"Mir macht das einen riesen Spaß", schwärmt Fuhrmann. Schon als Kind hat er begonnen Theater zu spielen, später dann auch bei den Pfadfindern. Als sie dann vor sieben Jahren auf der Suche nach einem "älteren, seriösen Herrn" waren, hat der 69-Jährige die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Zugegeben, die vier Mal Probe pro Woche, sei schon "ziemlich intensiv, aber ich steh einfach unglaublich gerne auf der Bühne", so Fuhrmann.
Mit dem Kinderwagen zur Probe
Den Portier der "blauen Maus" spielt Leiter Tschida selbst. Neben der Gesamtleitung bleibe keine Zeit für eine größere Rolle, so der 67-Jährige. Mit seinen 44 Jahren Theatererfahrung leitet er die Gruppe seit sieben Jahren selbst. Der Großteil der Gruppe kennt sich über viele Jahre und Jahrzehnte des gemeinsamen Spielens, aber auch über junge Verstärkung freue man sich immer wieder. Dass das für junge Erwachsene neben Job, Studium oder Kind nicht immer einfach ist, weiß Tschida aus eigener Erfahrung. Gemeinsam mit seiner Frau, welche im aktuellen Stück als Souffleuse agiert, seien sie früher oftmals mit dem Kinderwagen zur Probe gekommen.
Zur Sache: Das Stück "Die blaue Maus" gibt's von Freitag, den 24. Februar, bis zum Dienstag, den 28. Februar, im Pfarrsaal der St. Rochuskirche zu sehen. Restkarten sind noch verfügbar und kosten 9 Euro. Karten unter 01/712 1015 16, 0664 101 3552 oder an der Abendkassa. Der Reinerlös der Vorführungen geht an karitative Einrichtungen.
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