Leitungsbau gestartet
2 Millionen Euro für St. Mareiner Fernwärme

- Stephan Kostwein, Geschäftsführer der Regionalwärme St. Marein GmbH
- Foto: Privat/René Knabl
- hochgeladen von Daniel Polsinger
Schon ab Oktober dieses Jahres werden die öffentlichen Gebäude und interessierte Privathaushalte in St. Marein mit Fernwärme versorgt. Rund 3.000 Euro kostet der Umstieg für Privathaushalte.
WOLFSBERG. Der Leitungsbau hat bereits begonnen, schon mit Beginn der kommenden Heizsaison sollen sämtliche öffentlichen Gebäude in St. Marein, mehrere Unternehmen am Gewerbepark und zahlreiche Privathaushalte über das neue Heizwerk der Regionalwärme St. Marein GmbH mit wohliger Wärme versorgt werden.
Weg vom Gas
Geschäftsführer ist der Wolfsberger Installateur Stephan Kostwein: „Die Idee für das Heizwerk stammt aus Gesprächen mit dem Alpina-Chef Gordon Hrgota, der das Grundstück zur Verfügung stellte und auch Mitgesellschafter ist“, erklärt Kostwein, der in St. Michael ein ähnliches Heizwerk betreibt. „St. Marein wird derzeit vorrangig mit Gas beheizt, was für ein so ländliches Gebiet eher untypisch ist.“
Zwei Kilometer Leitungen
Zwischen 1,8 und zwei Millionen Euro werden in den Leitungsbau und die Errichtung des Heizwerkes im St. Mareiner Gewerbegebiet neben der Fahrschule Haider investiert. 1,8 bis zwei Kilometer Fernwärmeleitungen werden in einer ersten Bauphase verlegt, um die Fernwärme der Volksschule, der Mittelschule, dem Kindergarten und allen Privathaushalten in der Nähe zugänglich zu machen.

- Auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern wird im St. Mareiner Gewerbegebiet demnächst ein neues Heizwerk entstehen.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Daniel Polsinger
800 Kilowatt Leistung
Der Baustart für das Heizwerk selbst soll etwa Mitte Juli erfolgen, wobei eine Fläche von rund 300 Quadratmeter verbaut wird. Zwei befahrbare Silos mit einem Gesamtvolumen von 300 Schüttraummeter werden dann maximal einmal pro Woche von der Firma Kulmesch mit Hackgut aus der Region Unterkärnten befüllt – pro Heizsaison werden bis zu 3.000 Schüttraummeter benötigt. Der große Biomassekessel mit einer Leistung von 800 Kilowatt verfügt über einen 85.000 Liter Pufferspeicher, um Spitzen im Fernwärmenetz besser abdecken zu können. „Die gesamte Anlage ist so konzipiert, dass wir sie bei Bedarf ohne großen Aufwand erweitern können“, erklärt Kostwein.
Hohe Förderungen bei Umstieg
Was bedeutet dies für die St. Mareiner Privathaushalte? Sie haben nun die Möglichkeit, ihr bestehendes Heizungssystem relativ kostengünstig umzustellen: „Wir verkaufen schlüsselfertige Rundum-sorglos-Pakete“, erklärt Kostwein. Die Förderlage sei derzeit ausgezeichnet. „Die Neuinvestition würde alles in allem normalerweise 17.000 bis 18.000 Euro kosten. Derzeit ist man inklusive neuer Zentralheizung und Warmwasseraufbereitung schon um 2.000 bis 3.000 Euro dabei. Wir übernehmen auch die Förderabwicklung."
Billiger als Gas
Im laufenden Betrieb käme der Umstieg auf Fernwärme zumindest nicht teuer als Gas, in der Vollkostenrechnung würde Fernwärme laut Kostwein auf jeden Fall besser abschneiden. „Man darf hier nicht nur den aktuellen Gaspreis berücksichtigen, sondern auch den Wartungsaufwand. Der Nutzer ist außerdem unabhängig von russischem Gas und den damit zusammenhängenden starken Preisschwankungen. Wir übernehmen sämtliche Wartungsarbeiten“, erklärt der Installateur, der betont, dass das Fernwärmesystem in St. Michael seit zehn Jahren völlig störungsfrei läuft.
Erweiterung 2024
Bereits im nächsten Jahr soll das St. Mareiner Fernwärmenetz erweitert werden, dann nämlich will man auch den Industriepark zwischen der A2-Südautobahn und der B70-Bundesstraße beliefern.




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